was gehört, zwey Frauenzimmer sollen sich verheyrathen! -- Sie haben mir nie was böses gethan, liebe Dene, und noch bey meines Vaters Leben, wo sie im Hause was galten, hab ich alles Liebes und Gutes, es versteht sich in allen Ehren, von ihnen ge- noßen; -- allein so weit geht die Erkennt- lichkeit nicht, und so nah sind wir mit ihrer Erlaubniß nicht verwandt, daß meine Mut- ter eine Person im Haus' ertragen solte, die ihretwegen gar nicht ins Haus kommen sol- len. Sie verstehen mich doch, Dene?
O ja, sagte Dene. --
Sie haben also ihren Abschied. --
Frau v. E. ohne daß sie sich eben über- eilen dürfen. --
Herr v. E. heute, morgen, übermor- gen. --
Dene, und wegen meiner treugeleisteten Dienste? --
Frau v. E. sah' ihren Sohn an, als ob sie sagen wolte: hab' ich es nicht gedacht? --
Herr v. E. Es wird sich finden --
Frau v. E. die herzlich froh war, daß sie Denen so auf gute Manier, ohn' einst ei- nem Rechtsgelehrten desfals zu beichten, los
war,
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was gehoͤrt, zwey Frauenzimmer ſollen ſich verheyrathen! — Sie haben mir nie was boͤſes gethan, liebe Dene, und noch bey meines Vaters Leben, wo ſie im Hauſe was galten, hab ich alles Liebes und Gutes, es verſteht ſich in allen Ehren, von ihnen ge- noßen; — allein ſo weit geht die Erkennt- lichkeit nicht, und ſo nah ſind wir mit ihrer Erlaubniß nicht verwandt, daß meine Mut- ter eine Perſon im Hauſ’ ertragen ſolte, die ihretwegen gar nicht ins Haus kommen ſol- len. Sie verſtehen mich doch, Dene?
O ja, ſagte Dene. —
Sie haben alſo ihren Abſchied. —
Frau v. E. ohne daß ſie ſich eben uͤber- eilen duͤrfen. —
Herr v. E. heute, morgen, uͤbermor- gen. —
Dene, und wegen meiner treugeleiſteten Dienſte? —
Frau v. E. ſah’ ihren Sohn an, als ob ſie ſagen wolte: hab’ ich es nicht gedacht? —
Herr v. E. Es wird ſich finden —
Frau v. E. die herzlich froh war, daß ſie Denen ſo auf gute Manier, ohn’ einſt ei- nem Rechtsgelehrten desfals zu beichten, los
war,
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was gehoͤrt, zwey Frauenzimmer ſollen ſich
verheyrathen! — Sie haben mir nie was
boͤſes gethan, liebe Dene, und noch bey
meines Vaters Leben, wo ſie im Hauſe was
galten, hab ich alles Liebes und Gutes, es
verſteht ſich in allen Ehren, von ihnen ge-
noßen; — allein ſo weit geht die Erkennt-
lichkeit nicht, und ſo nah ſind wir mit ihrer
Erlaubniß nicht verwandt, daß meine Mut-
ter eine Perſon im Hauſ’ ertragen ſolte, die
ihretwegen gar nicht ins Haus kommen ſol-
len. Sie verſtehen mich doch, Dene?
O ja, ſagte Dene. —
Sie haben alſo ihren Abſchied. —
Frau v. E. ohne daß ſie ſich eben uͤber-
eilen duͤrfen. —
Herr v. E. heute, morgen, uͤbermor-
gen. —
Dene, und wegen meiner treugeleiſteten
Dienſte? —
Frau v. E. ſah’ ihren Sohn an, als ob
ſie ſagen wolte: hab’ ich es nicht gedacht? —
Herr v. E. Es wird ſich finden —
Frau v. E. die herzlich froh war, daß
ſie Denen ſo auf gute Manier, ohn’ einſt ei-
nem Rechtsgelehrten desfals zu beichten, los
war,
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Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 2. Berlin, 1779, S. 307. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe02_1779/315>, abgerufen am 25.11.2024.
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