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Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 2. Berlin, 1779.

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Ich muß noch einen Vorfall nachholen,
der in dem Hause Sr. Magnificenz auf mich
zukam.

Der Edelmann, sagten Sie, zahlet dop-
pelt, und hat die Ehre, einen Degen zu tra-
gen, der in preußischen Staaten dem bürger-
lichen Studenten wegen vieler vorgefallenen
Schlägereyen verboten ist. -- Die auswär-
tigen Familien sind uns indessen nicht so be-
kannt, (mit einem Fragzeichen,) also beyde
Edelleute? Mein Reisegefehrt nahm hier das
Wort, wie ich beym Latein. Beyde, sagt'
er. -- Verzeihung, Bruder, erwiedert'
ich --

Es verdroß mich, daß ich in einem frem-
den Lande, wo ich mein Geld und, im Fall
der Noth, mein anekhou kai apekhou aus-
zugeben willens war, und wo es keinem was
angieng, ob ich als Edelmann, oder als Bür-
ger, äß' und tränke, durchaus Adel oder Una-
del documentiren solte -- und wie? dacht'
ich, hat man hier zur Ruhe des Degens,
wenn ihn der Edelmann trägt, ein besseres
Zutrauen, als wenn ihn ein Bürgerlicher
angelegt hat?

Ich bezahlte, wie ein Edelmann; allein
ich hat sehr, mich als Bürgerlicher in Al-

bum

Ich muß noch einen Vorfall nachholen,
der in dem Hauſe Sr. Magnificenz auf mich
zukam.

Der Edelmann, ſagten Sie, zahlet dop-
pelt, und hat die Ehre, einen Degen zu tra-
gen, der in preußiſchen Staaten dem buͤrger-
lichen Studenten wegen vieler vorgefallenen
Schlaͤgereyen verboten iſt. — Die auswaͤr-
tigen Familien ſind uns indeſſen nicht ſo be-
kannt, (mit einem Fragzeichen,) alſo beyde
Edelleute? Mein Reiſegefehrt nahm hier das
Wort, wie ich beym Latein. Beyde, ſagt’
er. — Verzeihung, Bruder, erwiedert’
ich —

Es verdroß mich, daß ich in einem frem-
den Lande, wo ich mein Geld und, im Fall
der Noth, mein ανέχου και απέχου aus-
zugeben willens war, und wo es keinem was
angieng, ob ich als Edelmann, oder als Buͤr-
ger, aͤß’ und traͤnke, durchaus Adel oder Una-
del documentiren ſolte — und wie? dacht’
ich, hat man hier zur Ruhe des Degens,
wenn ihn der Edelmann traͤgt, ein beſſeres
Zutrauen, als wenn ihn ein Buͤrgerlicher
angelegt hat?

Ich bezahlte, wie ein Edelmann; allein
ich hat ſehr, mich als Buͤrgerlicher in Al-

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[255/0263] Ich muß noch einen Vorfall nachholen, der in dem Hauſe Sr. Magnificenz auf mich zukam. Der Edelmann, ſagten Sie, zahlet dop- pelt, und hat die Ehre, einen Degen zu tra- gen, der in preußiſchen Staaten dem buͤrger- lichen Studenten wegen vieler vorgefallenen Schlaͤgereyen verboten iſt. — Die auswaͤr- tigen Familien ſind uns indeſſen nicht ſo be- kannt, (mit einem Fragzeichen,) alſo beyde Edelleute? Mein Reiſegefehrt nahm hier das Wort, wie ich beym Latein. Beyde, ſagt’ er. — Verzeihung, Bruder, erwiedert’ ich — Es verdroß mich, daß ich in einem frem- den Lande, wo ich mein Geld und, im Fall der Noth, mein ανέχου και απέχου aus- zugeben willens war, und wo es keinem was angieng, ob ich als Edelmann, oder als Buͤr- ger, aͤß’ und traͤnke, durchaus Adel oder Una- del documentiren ſolte — und wie? dacht’ ich, hat man hier zur Ruhe des Degens, wenn ihn der Edelmann traͤgt, ein beſſeres Zutrauen, als wenn ihn ein Buͤrgerlicher angelegt hat? Ich bezahlte, wie ein Edelmann; allein ich hat ſehr, mich als Buͤrgerlicher in Al- bum

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Zitationshilfe: Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 2. Berlin, 1779, S. 255. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe02_1779/263>, abgerufen am 22.11.2024.