viele Worte halb verwischt und viel unleser- lich geschrieben war, gern hätt' ich, weil mir wohl bekannt ist, daß ihr lieber einen Lebens- lauf, als eine Predigt höret, gern hätte ich diese Lebensumstände verstärkt, wenn ich mehr im Taschenbuch gefunden hätte. Zum Beschluß wollen wir vom ein und dreißigsten Vers bis zum sechs und vierzigsten des fünf und zwanzigsten Capitels des Evangelii Mat- thäi verlesen hören und verlesen:
Wenn aber des Menschensohn kommen wird in seiner Herrlichkeit, und alle heilige Engel mit ihm, dann wird er sitzen auf dem Stuhl seiner Herrlichkeit. Und werden vor ihm alle Völker versammlet werden. Und er wird sie von einander scheiden, gleich als ein Hirte die Schaafe von den Böcken schei- det. Und wird die Schaafe zu seiner Rech- ten stellen, und die Böcke zur Linken. Da wird denn der König sagen zu denen zu seiner Rechten: kommet her, ihr Gesegneten mei- nes Vaters, ererbet das Reich, das euch bereitet ist von Anbegin der Welt. Denn ich bin hungrig gewesen, und ihr habt mich gespeiset. Ich bin durstig gewesen, und ihr habt mich getränket. Ich bin ein Gast ge- wesen, und ihr habt mich beherberget. Ich
bin
viele Worte halb verwiſcht und viel unleſer- lich geſchrieben war, gern haͤtt’ ich, weil mir wohl bekannt iſt, daß ihr lieber einen Lebens- lauf, als eine Predigt hoͤret, gern haͤtte ich dieſe Lebensumſtaͤnde verſtaͤrkt, wenn ich mehr im Taſchenbuch gefunden haͤtte. Zum Beſchluß wollen wir vom ein und dreißigſten Vers bis zum ſechs und vierzigſten des fuͤnf und zwanzigſten Capitels des Evangelii Mat- thaͤi verleſen hoͤren und verleſen:
Wenn aber des Menſchenſohn kommen wird in ſeiner Herrlichkeit, und alle heilige Engel mit ihm, dann wird er ſitzen auf dem Stuhl ſeiner Herrlichkeit. Und werden vor ihm alle Voͤlker verſammlet werden. Und er wird ſie von einander ſcheiden, gleich als ein Hirte die Schaafe von den Boͤcken ſchei- det. Und wird die Schaafe zu ſeiner Rech- ten ſtellen, und die Boͤcke zur Linken. Da wird denn der Koͤnig ſagen zu denen zu ſeiner Rechten: kommet her, ihr Geſegneten mei- nes Vaters, ererbet das Reich, das euch bereitet iſt von Anbegin der Welt. Denn ich bin hungrig geweſen, und ihr habt mich geſpeiſet. Ich bin durſtig geweſen, und ihr habt mich getraͤnket. Ich bin ein Gaſt ge- weſen, und ihr habt mich beherberget. Ich
bin
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viele Worte halb verwiſcht und viel unleſer-
lich geſchrieben war, gern haͤtt’ ich, weil mir
wohl bekannt iſt, daß ihr lieber einen Lebens-
lauf, als eine Predigt hoͤret, gern haͤtte ich
dieſe Lebensumſtaͤnde verſtaͤrkt, wenn ich
mehr im Taſchenbuch gefunden haͤtte. Zum
Beſchluß wollen wir vom ein und dreißigſten
Vers bis zum ſechs und vierzigſten des fuͤnf
und zwanzigſten Capitels des Evangelii Mat-
thaͤi verleſen hoͤren und verleſen:
Wenn aber des Menſchenſohn kommen
wird in ſeiner Herrlichkeit, und alle heilige
Engel mit ihm, dann wird er ſitzen auf dem
Stuhl ſeiner Herrlichkeit. Und werden vor
ihm alle Voͤlker verſammlet werden. Und
er wird ſie von einander ſcheiden, gleich als
ein Hirte die Schaafe von den Boͤcken ſchei-
det. Und wird die Schaafe zu ſeiner Rech-
ten ſtellen, und die Boͤcke zur Linken. Da
wird denn der Koͤnig ſagen zu denen zu ſeiner
Rechten: kommet her, ihr Geſegneten mei-
nes Vaters, ererbet das Reich, das euch
bereitet iſt von Anbegin der Welt. Denn
ich bin hungrig geweſen, und ihr habt mich
geſpeiſet. Ich bin durſtig geweſen, und ihr
habt mich getraͤnket. Ich bin ein Gaſt ge-
weſen, und ihr habt mich beherberget. Ich
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Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 2. Berlin, 1779, S. 194. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe02_1779/202>, abgerufen am 23.11.2024.
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