Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 2. Berlin, 1779.Die Königin ist weg: Das Spiel ist ver- Ich würde diesen Umstand meinem Vater Freylich ist man hiebey vor den leichten ich
Die Koͤnigin iſt weg: Das Spiel iſt ver- Ich wuͤrde dieſen Umſtand meinem Vater Freylich iſt man hiebey vor den leichten ich
<TEI> <text> <front> <pb facs="#f0011" n="[5]"/> </front> <body> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="1"> <p><hi rendition="#in">D</hi>ie Koͤnigin iſt weg: Das Spiel iſt ver-<lb/> loren, ſagte Herr v. G.; da von der<lb/> Abreiſe meines Vaters geredet ward.</p><lb/> <p>Ich wuͤrde dieſen Umſtand meinem Vater<lb/> nicht nachleichreden, wenn ich mich nicht bei<lb/> den Leſern des zweiten Theils entſchuldigen<lb/> muͤßte, warum ich aus der Noth eine Tu-<lb/> gend gemacht, und mich in den feſten Ort<lb/> der Erzaͤhlung geworfen.</p><lb/> <p>Freylich iſt man hiebey vor den leichten<lb/> Truppen der Kritik ſicherer; was aber meine<lb/> kunſtrichterlichen Leſer dazu ſagen werden,<lb/> die entweder bei der ſchweren Cavallerie in<lb/> Dienſten ſtehen — oder blos aus Luſt und<lb/> Liebe leſen, und gar nicht in gelehrten Kriegs-<lb/> dienſten ſind, muß die Zeit lehren. — Aug<lb/> und Ohr haben zwar viel Aehnlichkeit mit<lb/> einander, allein alle Welt ſpricht von ſchoͤ-<lb/> nen Augen; ein verzaͤrtelter Kenner aber<lb/> nur vom ſchoͤnen Ohr. Das Geſicht iſt un-<lb/> ſtreitig der edelſte Sinn, ohn’ ihn iſt kein<lb/> anderer Sinn vollſtaͤndig. Auch ſelbſt, wenn<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ich</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[5]/0011]
Die Koͤnigin iſt weg: Das Spiel iſt ver-
loren, ſagte Herr v. G.; da von der
Abreiſe meines Vaters geredet ward.
Ich wuͤrde dieſen Umſtand meinem Vater
nicht nachleichreden, wenn ich mich nicht bei
den Leſern des zweiten Theils entſchuldigen
muͤßte, warum ich aus der Noth eine Tu-
gend gemacht, und mich in den feſten Ort
der Erzaͤhlung geworfen.
Freylich iſt man hiebey vor den leichten
Truppen der Kritik ſicherer; was aber meine
kunſtrichterlichen Leſer dazu ſagen werden,
die entweder bei der ſchweren Cavallerie in
Dienſten ſtehen — oder blos aus Luſt und
Liebe leſen, und gar nicht in gelehrten Kriegs-
dienſten ſind, muß die Zeit lehren. — Aug
und Ohr haben zwar viel Aehnlichkeit mit
einander, allein alle Welt ſpricht von ſchoͤ-
nen Augen; ein verzaͤrtelter Kenner aber
nur vom ſchoͤnen Ohr. Das Geſicht iſt un-
ſtreitig der edelſte Sinn, ohn’ ihn iſt kein
anderer Sinn vollſtaͤndig. Auch ſelbſt, wenn
ich
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |