Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 1. Berlin, 1778.Erzählung der Eckstein zur Aufsage des gu- Mein Vater wünschte schlechthin eine Das einträglichste bei dieser Sache war, ver-
Erzaͤhlung der Eckſtein zur Aufſage des gu- Mein Vater wuͤnſchte ſchlechthin eine Das eintraͤglichſte bei dieſer Sache war, ver-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0086" n="78"/> Erzaͤhlung der Eckſtein zur Aufſage des gu-<lb/> ten Vernehmens mit Sr. Catholiſchen Maje-<lb/> ſtaͤt. Sie gab ihrem Freunde den Haupt-<lb/> ſchluͤſſel zu allen Verſen dieſes Leibliedes, aus<lb/> welchen, wie ſie ſagte ſumma ſummarum <hi rendition="#fr">Ca-<lb/> tharina</hi> heraus kaͤme. Das Wort <hi rendition="#fr">Acro-<lb/> ſtichon</hi> mußte ihr mein Vater vorſchuͤßen; ſie<lb/> hatt’ es nicht im Vermoͤgen: und da ſie<lb/> ſelbſt Catharine hieß; ſo wird man deſto<lb/> leichter einſehen warum Sr. Katholiſchen<lb/> Majeſtaͤt nunmehro keine Bundesgenoßin<lb/> mehr an meiner Mutter hatten.</p><lb/> <p>Mein Vater wuͤnſchte ſchlechthin eine<lb/> gluͤckliche Reiſe und gab ſeinem Sprachmei-<lb/> ſter ſtatt des Schatzkaͤſtleins von Stoßſpruͤ-<lb/> chen, einen Zehrpfennig. Eigentlich war’s<lb/> in Hinſicht des mit ihm getroffenen Contrakts,<lb/> ein Gottespfennig: denn er bat nicht zu ver-<lb/> geſſen was er mit einer Handlobung ver-<lb/> ſprochen haͤtte. Unfehlbar hat dieſer Con-<lb/> trakt darinn beſtanden, gewiſſen Geiſtlichen<lb/> in Curland keine Lektion zu geben oder we-<lb/> nigſtens die ihm gegebene zuverſchweigen.</p><lb/> <p>Das eintraͤglichſte bei dieſer Sache war,<lb/> daß die benachbarte Cleriſey ihre Verfolgun-<lb/> gen einſtelten und da zuvor das dritte Wort<lb/> beſtaͤndig eins aus der Grundſprache war<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ver-</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [78/0086]
Erzaͤhlung der Eckſtein zur Aufſage des gu-
ten Vernehmens mit Sr. Catholiſchen Maje-
ſtaͤt. Sie gab ihrem Freunde den Haupt-
ſchluͤſſel zu allen Verſen dieſes Leibliedes, aus
welchen, wie ſie ſagte ſumma ſummarum Ca-
tharina heraus kaͤme. Das Wort Acro-
ſtichon mußte ihr mein Vater vorſchuͤßen; ſie
hatt’ es nicht im Vermoͤgen: und da ſie
ſelbſt Catharine hieß; ſo wird man deſto
leichter einſehen warum Sr. Katholiſchen
Majeſtaͤt nunmehro keine Bundesgenoßin
mehr an meiner Mutter hatten.
Mein Vater wuͤnſchte ſchlechthin eine
gluͤckliche Reiſe und gab ſeinem Sprachmei-
ſter ſtatt des Schatzkaͤſtleins von Stoßſpruͤ-
chen, einen Zehrpfennig. Eigentlich war’s
in Hinſicht des mit ihm getroffenen Contrakts,
ein Gottespfennig: denn er bat nicht zu ver-
geſſen was er mit einer Handlobung ver-
ſprochen haͤtte. Unfehlbar hat dieſer Con-
trakt darinn beſtanden, gewiſſen Geiſtlichen
in Curland keine Lektion zu geben oder we-
nigſtens die ihm gegebene zuverſchweigen.
Das eintraͤglichſte bei dieſer Sache war,
daß die benachbarte Cleriſey ihre Verfolgun-
gen einſtelten und da zuvor das dritte Wort
beſtaͤndig eins aus der Grundſprache war
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