Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 1. Berlin, 1778.war. Sie wolte nicht die Eyer abschaffen Mein Vater (damit ich sobald als mög- im D 5
war. Sie wolte nicht die Eyer abſchaffen Mein Vater (damit ich ſobald als moͤg- im D 5
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war. Sie wolte nicht die Eyer abſchaffen
und Huͤner dafuͤr einfuͤhren; ſondern die
Rechtglaͤubigkeit wie ſie ſagte lag ihr bloß
hiebei am Herzen.
Mein Vater (damit ich ſobald als moͤg-
lich die vacante Stelle beſetze) den meine Mut-
ter durch dieſen an ſeinen Ort geſtelten Kupfer-
ſtich ohne Zweifel auf den Gedanken brachte,
daß im Prunkzimmer zur rechten Hand un-
term Spiegel kein unruͤhmlicher Ort im Pa-
ſtorat waͤre, vocirte den Kupferſtich des Eu-
gen an dieſen ledigen Platz. Er ließ meine
Mutter vor der Hand bei ihrer voreilig ge-
faßten Meinung, daß dieſer Kupferſtich der
Herzog Gotthard waͤre, welchen ſie vor den
groͤßten Helden hielt der je in der Welt gelebt
haͤtte, und dem allein ſie den Rang uͤber den
Superintendenten geſtattete, obgleich ſich die
Herzoge von Curland wir von Gottes Gna-
den ſchrieben und Landeshoheit haben. Es
war mein Vater ſich als ein Deutſcher dieſe
Huldigung ſchuldig, und nie hat ers verfehlt
dem Namen eines Deutſchen Ehre zu ma-
chen. Das erſte Wort was er mich ausſpre-
chen lehrte war, aller ſeiner Kentniß’ in frem-
den Sprachen unerachtet, ein ſchweres Deut-
ſches. Deutſch eben darum warum Eugen
im
D 5
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