Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 1. Berlin, 1778. Herrmann. Ew. Hochwohlgebohrnen neh- me mir die Erlaubnis, meine aufrichtigsten Glückwünsche -- Herr v. G. Alle gute Dinge, nur kein Glückwunsch. -- Eine Gesundheit, zusammen: alle gute Dinge! Herr v. W. Diesen guten Tag muß ein Kleid bezeichnen, das gefallen soll. Du spottest über meine Kleider, Herr Bruder! Alles, was Augen hat, soll diesem Ehren- kleide den gegenwärtigen und den künftigen Alexander ansehen, und alles -- Herr v. G. Gefallen soll, Herr Bruder? Wird, willst du sagen. Man kann nicht sa- gen: es soll gefallen, sondern wenn es hoch kommt: es wird. -- Herr v. W. Da hast du recht. Mit dem Geschmack muß man complimentiren, ich beicht' und wiederrufe mich. -- Herr v. G. Pastor! mit Ihrer Erlaubnis, eine kleine Wiederholung, über die Farben von gestern Abend. Ein Versuch, ob ich be- halten habe. Bey den Farben giebts hei- lige Zahlen. -- Es sind drey Hauptfarben. Roth, blau, gelb. Roth ist die älteste Farbe in der Welt; das Chaos war ohne Zweifel roth.
Herrmann. Ew. Hochwohlgebohrnen neh- me mir die Erlaubnis, meine aufrichtigſten Gluͤckwuͤnſche — Herr v. G. Alle gute Dinge, nur kein Gluͤckwunſch. — Eine Geſundheit, zuſammen: alle gute Dinge! Herr v. W. Dieſen guten Tag muß ein Kleid bezeichnen, das gefallen ſoll. Du ſpotteſt uͤber meine Kleider, Herr Bruder! Alles, was Augen hat, ſoll dieſem Ehren- kleide den gegenwaͤrtigen und den kuͤnftigen Alexander anſehen, und alles — Herr v. G. Gefallen ſoll, Herr Bruder? Wird, willſt du ſagen. Man kann nicht ſa- gen: es ſoll gefallen, ſondern wenn es hoch kommt: es wird. — Herr v. W. Da haſt du recht. Mit dem Geſchmack muß man complimentiren, ich beicht’ und wiederrufe mich. — Herr v. G. Paſtor! mit Ihrer Erlaubnis, eine kleine Wiederholung, uͤber die Farben von geſtern Abend. Ein Verſuch, ob ich be- halten habe. Bey den Farben giebts hei- lige Zahlen. — Es ſind drey Hauptfarben. Roth, blau, gelb. Roth iſt die aͤlteſte Farbe in der Welt; das Chaos war ohne Zweifel roth.
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Herrmann. Ew. Hochwohlgebohrnen neh-
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Gluͤckwuͤnſche —
Herr v. G. Alle gute Dinge, nur kein
Gluͤckwunſch. —
Eine Geſundheit,
zuſammen: alle gute Dinge!
Herr v. W. Dieſen guten Tag muß ein
Kleid bezeichnen, das gefallen ſoll. Du
ſpotteſt uͤber meine Kleider, Herr Bruder!
Alles, was Augen hat, ſoll dieſem Ehren-
kleide den gegenwaͤrtigen und den kuͤnftigen
Alexander anſehen, und alles —
Herr v. G. Gefallen ſoll, Herr Bruder?
Wird, willſt du ſagen. Man kann nicht ſa-
gen: es ſoll gefallen, ſondern wenn es hoch
kommt: es wird. —
Herr v. W. Da haſt du recht. Mit dem
Geſchmack muß man complimentiren, ich
beicht’ und wiederrufe mich. —
Herr v. G. Paſtor! mit Ihrer Erlaubnis,
eine kleine Wiederholung, uͤber die Farben
von geſtern Abend. Ein Verſuch, ob ich be-
halten habe. Bey den Farben giebts hei-
lige Zahlen. — Es ſind drey Hauptfarben.
Roth, blau, gelb. Roth iſt die aͤlteſte Farbe
in der Welt; das Chaos war ohne Zweifel
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Zitationshilfe: | Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 1. Berlin, 1778, S. 482. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe01_1778/496>, abgerufen am 16.07.2024. |