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Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 1. Berlin, 1778.

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Vater. Witz, Herr v. --, allerdings
Witz; allein Witz, den man, im Schlafrock
sitzend, ein Knie übers andre gelegt, haben
muß. -- Eine Federmütze kann nichts dabey
verderben. Witz, bey dem man so langsam
geht, als wenn man einer Leiche folgt, und
in Wahrheit man folgt einer Leiche. --
Herr v. G. Laßen Sie uns aufräumen,
Pastor, Sie sind ein Mann, der zum Men-
schen menschlich redet. Viele der Herren
Philosophen haben da erst so einen Wörter-
kram, daß mir der Kopf drüber bricht, und
was sollt ich mir den Kopf über Worte bre-
chen! Ueber Sachen mit Freuden. Man
muß erst drey Jahr schweigen, eh man ein
Wort mitreden kann. Sie sind immer bis
an die Zähne verschanzt. Sie sind die Prie-
ster, die lateinisch zu Werck gehen. Wir ar-
men Laien wißen nur Amen und Gospodipo-
mila. Sollt denn nicht alles, was gelehrt
ausgedruckt wird, auch in der gemeinen
Sprache Raum haben? Es kommt nur,
dünckt mich, darauf an, daß die Herren
Philosophen sich den Kopf zerbrechen, anstatt
daß sie ihn uns brechen laßen. Was ich sa-
gen wollte, betrift ein paar Worte: Naif
und Laune, meine Frau und mich. Sie
braucht
Vater. Witz, Herr v. —, allerdings
Witz; allein Witz, den man, im Schlafrock
ſitzend, ein Knie uͤbers andre gelegt, haben
muß. — Eine Federmuͤtze kann nichts dabey
verderben. Witz, bey dem man ſo langſam
geht, als wenn man einer Leiche folgt, und
in Wahrheit man folgt einer Leiche. —
Herr v. G. Laßen Sie uns aufraͤumen,
Paſtor, Sie ſind ein Mann, der zum Men-
ſchen menſchlich redet. Viele der Herren
Philoſophen haben da erſt ſo einen Woͤrter-
kram, daß mir der Kopf druͤber bricht, und
was ſollt ich mir den Kopf uͤber Worte bre-
chen! Ueber Sachen mit Freuden. Man
muß erſt drey Jahr ſchweigen, eh man ein
Wort mitreden kann. Sie ſind immer bis
an die Zaͤhne verſchanzt. Sie ſind die Prie-
ſter, die lateiniſch zu Werck gehen. Wir ar-
men Laien wißen nur Amen und Gospodipo-
mila. Sollt denn nicht alles, was gelehrt
ausgedruckt wird, auch in der gemeinen
Sprache Raum haben? Es kommt nur,
duͤnckt mich, darauf an, daß die Herren
Philoſophen ſich den Kopf zerbrechen, anſtatt
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[388/0400] Vater. Witz, Herr v. —, allerdings Witz; allein Witz, den man, im Schlafrock ſitzend, ein Knie uͤbers andre gelegt, haben muß. — Eine Federmuͤtze kann nichts dabey verderben. Witz, bey dem man ſo langſam geht, als wenn man einer Leiche folgt, und in Wahrheit man folgt einer Leiche. — Herr v. G. Laßen Sie uns aufraͤumen, Paſtor, Sie ſind ein Mann, der zum Men- ſchen menſchlich redet. Viele der Herren Philoſophen haben da erſt ſo einen Woͤrter- kram, daß mir der Kopf druͤber bricht, und was ſollt ich mir den Kopf uͤber Worte bre- chen! Ueber Sachen mit Freuden. Man muß erſt drey Jahr ſchweigen, eh man ein Wort mitreden kann. Sie ſind immer bis an die Zaͤhne verſchanzt. Sie ſind die Prie- ſter, die lateiniſch zu Werck gehen. Wir ar- men Laien wißen nur Amen und Gospodipo- mila. Sollt denn nicht alles, was gelehrt ausgedruckt wird, auch in der gemeinen Sprache Raum haben? Es kommt nur, duͤnckt mich, darauf an, daß die Herren Philoſophen ſich den Kopf zerbrechen, anſtatt daß ſie ihn uns brechen laßen. Was ich ſa- gen wollte, betrift ein paar Worte: Naif und Laune, meine Frau und mich. Sie braucht

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Zitationshilfe: Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 1. Berlin, 1778, S. 388. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe01_1778/400>, abgerufen am 24.11.2024.