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Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 1. Berlin, 1778.

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der adriatischen See verlobet. Ich halt
selbst dies Spiel für sündlich und anstößig,
wenns gleich der heilige Dreyfuß oder Sorg-
stuhl, auf dem dein Namens Vetter, Pabst
Alexander der dritte saß, im Jahr 1174 ver-
ordnete. Man muß sich nicht verloben, wenn
man nicht heyrathen will. Man muß keiner
adriatischen See einen Ring geben, die nicht
unsere Frau werden kann. Du verstehst
was du hörest und liefest mein Sohn! Merke
wohl was ich sage!

(Die adriatische See war ohne Zweifel
Minchen)

Wehe dem Jüngling, der einer Dirne
verspricht was er nicht erfüllet, der mit ihr
handgemein wird, wenn er nicht herzgemein
mit ihr zu werden in den Umständen ist.
Leute dieser Art meiden das Land wie die
jüngste L -- an der mein Traum erfüllet ist,
und ihr Krippenritter, von dem mir nie Et-
was geträumet hat. Falsche Jünglinge
bauen ein Gerüste von Schmeicheleyen und
wenn ihr Gebäude fertig ist, zerstören sie das
Gerüste, und seine Städte ist nicht mehr.
Du nicht also.


Wenn

der adriatiſchen See verlobet. Ich halt
ſelbſt dies Spiel fuͤr ſuͤndlich und anſtoͤßig,
wenns gleich der heilige Dreyfuß oder Sorg-
ſtuhl, auf dem dein Namens Vetter, Pabſt
Alexander der dritte ſaß, im Jahr 1174 ver-
ordnete. Man muß ſich nicht verloben, wenn
man nicht heyrathen will. Man muß keiner
adriatiſchen See einen Ring geben, die nicht
unſere Frau werden kann. Du verſtehſt
was du hoͤreſt und liefeſt mein Sohn! Merke
wohl was ich ſage!

(Die adriatiſche See war ohne Zweifel
Minchen)

Wehe dem Juͤngling, der einer Dirne
verſpricht was er nicht erfuͤllet, der mit ihr
handgemein wird, wenn er nicht herzgemein
mit ihr zu werden in den Umſtaͤnden iſt.
Leute dieſer Art meiden das Land wie die
juͤngſte L — an der mein Traum erfuͤllet iſt,
und ihr Krippenritter, von dem mir nie Et-
was getraͤumet hat. Falſche Juͤnglinge
bauen ein Geruͤſte von Schmeicheleyen und
wenn ihr Gebaͤude fertig iſt, zerſtoͤren ſie das
Geruͤſte, und ſeine Staͤdte iſt nicht mehr.
Du nicht alſo.


Wenn
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[302/0314] der adriatiſchen See verlobet. Ich halt ſelbſt dies Spiel fuͤr ſuͤndlich und anſtoͤßig, wenns gleich der heilige Dreyfuß oder Sorg- ſtuhl, auf dem dein Namens Vetter, Pabſt Alexander der dritte ſaß, im Jahr 1174 ver- ordnete. Man muß ſich nicht verloben, wenn man nicht heyrathen will. Man muß keiner adriatiſchen See einen Ring geben, die nicht unſere Frau werden kann. Du verſtehſt was du hoͤreſt und liefeſt mein Sohn! Merke wohl was ich ſage! (Die adriatiſche See war ohne Zweifel Minchen) Wehe dem Juͤngling, der einer Dirne verſpricht was er nicht erfuͤllet, der mit ihr handgemein wird, wenn er nicht herzgemein mit ihr zu werden in den Umſtaͤnden iſt. Leute dieſer Art meiden das Land wie die juͤngſte L — an der mein Traum erfuͤllet iſt, und ihr Krippenritter, von dem mir nie Et- was getraͤumet hat. Falſche Juͤnglinge bauen ein Geruͤſte von Schmeicheleyen und wenn ihr Gebaͤude fertig iſt, zerſtoͤren ſie das Geruͤſte, und ſeine Staͤdte iſt nicht mehr. Du nicht alſo. Wenn

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Zitationshilfe: Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 1. Berlin, 1778, S. 302. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe01_1778/314>, abgerufen am 25.11.2024.