Nein, um des Himmels willen, nein, aber nein, rief sie aus, und wenn mir drü- ber das Herz brechen, wenn ich gleich ster- ben solte, mußt du alles erfahren, was ich ge- wis weiß, was ich hoffe, was ich glaube, was ich fürchte, und noch manches was mehr.
Nichts war es spät und frühe
sang sie,
um alle meine Mühe; mein Sorgen war umsonst --
Und nach Vollendung dieser Herzstärckung fing sie an: Du weißt, wie sich die Lebens- läufe unsrer in Gott ruhenden Vorfahren an- fangen "Was nun anlanget" Ich kann die- sen Anfang nie ohne Lust aufgelöset zu wer- den beten.
"Was nun anlanget, die ehrliche Ge- "burt, den Tauftag, den geführten christ- "lichen Lebenswandel, und die seelige Sterb- "stunde unsrer in Gott ruhenden Glaubens- "schwester, der Weiland viel Ehr und tugend- "samen Frauen, Frauen -- -- so ist selbige "-- -- von christlichen Eltern gebohren. "Ihr Herr Vater war der Weiland Wohl- "ehrwürdige, und ihre Mutter die Weiland "-- -- leibliche Tochter des Weiland Wohl-
"ehrwür-
Nein, um des Himmels willen, nein, aber nein, rief ſie aus, und wenn mir druͤ- ber das Herz brechen, wenn ich gleich ſter- ben ſolte, mußt du alles erfahren, was ich ge- wis weiß, was ich hoffe, was ich glaube, was ich fuͤrchte, und noch manches was mehr.
Nichts war es ſpaͤt und fruͤhe
ſang ſie,
um alle meine Muͤhe; mein Sorgen war umſonſt —
Und nach Vollendung dieſer Herzſtaͤrckung fing ſie an: Du weißt, wie ſich die Lebens- laͤufe unſrer in Gott ruhenden Vorfahren an- fangen „Was nun anlanget„ Ich kann die- ſen Anfang nie ohne Luſt aufgeloͤſet zu wer- den beten.
„Was nun anlanget, die ehrliche Ge- „burt, den Tauftag, den gefuͤhrten chriſt- „lichen Lebenswandel, und die ſeelige Sterb- „ſtunde unſrer in Gott ruhenden Glaubens- „ſchweſter, der Weiland viel Ehr und tugend- „ſamen Frauen, Frauen — — ſo iſt ſelbige „— — von chriſtlichen Eltern gebohren. „Ihr Herr Vater war der Weiland Wohl- „ehrwuͤrdige, und ihre Mutter die Weiland „— — leibliche Tochter des Weiland Wohl-
„ehrwuͤr-
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Nein, um des Himmels willen, nein,
aber nein, rief ſie aus, und wenn mir druͤ-
ber das Herz brechen, wenn ich gleich ſter-
ben ſolte, mußt du alles erfahren, was ich ge-
wis weiß, was ich hoffe, was ich glaube,
was ich fuͤrchte, und noch manches was
mehr.
Nichts war es ſpaͤt und fruͤhe
ſang ſie,
um alle meine Muͤhe;
mein Sorgen war umſonſt —
Und nach Vollendung dieſer Herzſtaͤrckung
fing ſie an: Du weißt, wie ſich die Lebens-
laͤufe unſrer in Gott ruhenden Vorfahren an-
fangen „Was nun anlanget„ Ich kann die-
ſen Anfang nie ohne Luſt aufgeloͤſet zu wer-
den beten.
„Was nun anlanget, die ehrliche Ge-
„burt, den Tauftag, den gefuͤhrten chriſt-
„lichen Lebenswandel, und die ſeelige Sterb-
„ſtunde unſrer in Gott ruhenden Glaubens-
„ſchweſter, der Weiland viel Ehr und tugend-
„ſamen Frauen, Frauen — — ſo iſt ſelbige
„— — von chriſtlichen Eltern gebohren.
„Ihr Herr Vater war der Weiland Wohl-
„ehrwuͤrdige, und ihre Mutter die Weiland
„— — leibliche Tochter des Weiland Wohl-
„ehrwuͤr-
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Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 1. Berlin, 1778, S. 256. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe01_1778/268>, abgerufen am 24.11.2024.
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