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Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 1. Berlin, 1778.

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und die Seinige das hoff ich auch nicht. Die
Zeit wird ans Licht bringen was noch im
Finstern verborgen ist. Herr v. G - - will,
daß du mit seinem Sohne der auch reisefer-
tig und Universitätsreif ist diese Reise unter-
nehmen sollst. Der alte Herr ist der Mäck-
ler in dieser Sache gewesen.

In acht Tagen bist du vielleicht nicht mehr
in dieser Hütte --

Pastorat sagte meine Mutter: Deine
Wäsche ist bereitet setzte sie hinzu. Sechs
Dutzend Oberhemde, sechs Dutzend Unter-
hemde zwey Dutzend für Sonntag ein halb
Dutzend für hohe Feste. Meine Mutter re-
gistrirte noch mancherley was für mich be-
reitet wäre; allein mein Vater blieb bey den
Hemden stehen, auf die meine Mutter gleich-
fals einen besondern Accent legte. Sie dach-
te sich die weißen Kleider unter dieser Hiero-
gliphe, womit wir im Himmel angethan seyn
würden. Was meinen Vater zum Still-
stande vermochte war Etwas Irrdisches.
So viel Hemde sagt' er haben zwölf Prinzen
von Hause nicht. Je vornehmer der Mann
je schlechter die Hemde fuhr er fort, im mo-
narchischen Staate, wo man nur auf das
was vor Augen ist sieht. In der Schweitz in

Holland

und die Seinige das hoff ich auch nicht. Die
Zeit wird ans Licht bringen was noch im
Finſtern verborgen iſt. Herr v. G ‒ ‒ will,
daß du mit ſeinem Sohne der auch reiſefer-
tig und Univerſitaͤtsreif iſt dieſe Reiſe unter-
nehmen ſollſt. Der alte Herr iſt der Maͤck-
ler in dieſer Sache geweſen.

In acht Tagen biſt du vielleicht nicht mehr
in dieſer Huͤtte —

Paſtorat ſagte meine Mutter: Deine
Waͤſche iſt bereitet ſetzte ſie hinzu. Sechs
Dutzend Oberhemde, ſechs Dutzend Unter-
hemde zwey Dutzend fuͤr Sonntag ein halb
Dutzend fuͤr hohe Feſte. Meine Mutter re-
giſtrirte noch mancherley was fuͤr mich be-
reitet waͤre; allein mein Vater blieb bey den
Hemden ſtehen, auf die meine Mutter gleich-
fals einen beſondern Accent legte. Sie dach-
te ſich die weißen Kleider unter dieſer Hiero-
gliphe, womit wir im Himmel angethan ſeyn
wuͤrden. Was meinen Vater zum Still-
ſtande vermochte war Etwas Irrdiſches.
So viel Hemde ſagt’ er haben zwoͤlf Prinzen
von Hauſe nicht. Je vornehmer der Mann
je ſchlechter die Hemde fuhr er fort, im mo-
narchiſchen Staate, wo man nur auf das
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Holland
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[210/0218] und die Seinige das hoff ich auch nicht. Die Zeit wird ans Licht bringen was noch im Finſtern verborgen iſt. Herr v. G ‒ ‒ will, daß du mit ſeinem Sohne der auch reiſefer- tig und Univerſitaͤtsreif iſt dieſe Reiſe unter- nehmen ſollſt. Der alte Herr iſt der Maͤck- ler in dieſer Sache geweſen. In acht Tagen biſt du vielleicht nicht mehr in dieſer Huͤtte — Paſtorat ſagte meine Mutter: Deine Waͤſche iſt bereitet ſetzte ſie hinzu. Sechs Dutzend Oberhemde, ſechs Dutzend Unter- hemde zwey Dutzend fuͤr Sonntag ein halb Dutzend fuͤr hohe Feſte. Meine Mutter re- giſtrirte noch mancherley was fuͤr mich be- reitet waͤre; allein mein Vater blieb bey den Hemden ſtehen, auf die meine Mutter gleich- fals einen beſondern Accent legte. Sie dach- te ſich die weißen Kleider unter dieſer Hiero- gliphe, womit wir im Himmel angethan ſeyn wuͤrden. Was meinen Vater zum Still- ſtande vermochte war Etwas Irrdiſches. So viel Hemde ſagt’ er haben zwoͤlf Prinzen von Hauſe nicht. Je vornehmer der Mann je ſchlechter die Hemde fuhr er fort, im mo- narchiſchen Staate, wo man nur auf das was vor Augen iſt ſieht. In der Schweitz in Holland

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Zitationshilfe: Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 1. Berlin, 1778, S. 210. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe01_1778/218>, abgerufen am 22.11.2024.