Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 1. Berlin, 1778.Wer leugnet daß auf Universitäten ge- Da grif mich meine Mutter. Dein Va- "Wolt Gott er wär's nicht, denn in Alles gut, allein beim Hebräischen stehen "Ein Conversus" (um
Wer leugnet daß auf Univerſitaͤten ge- Da grif mich meine Mutter. Dein Va- „Wolt Gott er waͤr’s nicht, denn in Alles gut, allein beim Hebraͤiſchen ſtehen „Ein Converſus“ (um
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Wer leugnet daß auf Univerſitaͤten ge-
ſchickte Maͤnner ſind; allein ich glaube daß
ein geſchickter Mann ſein Licht nicht blos auf
der Univerſitaͤt leuchten laſſen, ſondern ſchrei-
ben werde. Profeſſor Sokrates ſchrieb nicht;
allein, es ſchrieben andre fuͤr ihn und ſo bald
ein Profeſſor ſchreibt warum ſollen wir hin
ihn zu ſehen? — Warum ſoll ich einen
Geiſtlichen bitten die Predigt zu halten, die
gedruckt iſt? Iſt’s wo damit ich reden hoͤre,
kann ich denn nicht laut leſen?
Da grif mich meine Mutter. Dein Va-
ter und ſein Wort in Ehren, nur in dieſem
Stuͤck hat er Grundſaͤtze, daß man beinahe
glauben ſolte er waͤr’ auf keiner Univerſitaͤt
geweſen.
„Wolt Gott er waͤr’s nicht, denn in
„Wahrheit er verdient ſo ſehr Paſtor zu ſeyn,
„als die auf zehn geweſen ſind.“
Alles gut, allein beim Hebraͤiſchen ſtehen
die Ochſen am Berge.
„Ein Converſus“
Sag mir nichts vom Converſus Gott leite
den unſrigen auf meinen Inſtrucktionswe-
gen! Beſſer waͤr’s fuͤr ihn geweſen wenn
ich ihn ſchriftlich inſtruirt haͤtte. Was kann
(um
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Zitationshilfe: | Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 1. Berlin, 1778, S. 185. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe01_1778/193>, abgerufen am 16.08.2024. |