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Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 1. Berlin, 1778.

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Mein Vater lehrte mich nachdrücklich
das Irrdische, das Hinfällige das Hecktische
in dem größten Theil der menschlichen Kent-
nis und da er nur ein wenig anhielt fieng
meine Mutter wieder an

Herr! wir wollen sämmtlich dir
da der Leib uns hält verschlossen,
Brüder Menschen! was sind wir?
Fremd und Reichsgenossen
unsers kurzen Wandelslauf
geht hinauf
da wir her entsprossen.

Historie fuhr mein Vater fort ist darum
gut, damit sich nicht die Kaufleute freuen
wenn Kinder und Narren zu Markt kommen,
und Erdbeschreibungen und Reisen zu Wasser
und zu Lande und Weltentdeckungen, damit
wir uns selbst entdecken und kennen lernen.

Ich lese das weißt du sehr gerne Reisen
um in mich selbst zu kehren, ich freu mich
über jede neue Völkerentdeckung, weil ich
hiedurch den Schlüßel zu mir selbst und zu
meinem Nachbaren finde. Von Anbeginn
ist's so nicht gewesen wie es jezt in der
Welt ist.

Meine Mutter hatte vieles in dieser Pre-
digt gefunden was ihr zu prosaisch war. Ihr

Himmel

Mein Vater lehrte mich nachdruͤcklich
das Irrdiſche, das Hinfaͤllige das Hecktiſche
in dem groͤßten Theil der menſchlichen Kent-
nis und da er nur ein wenig anhielt fieng
meine Mutter wieder an

Herr! wir wollen ſaͤmmtlich dir
da der Leib uns haͤlt verſchloſſen,
Bruͤder Menſchen! was ſind wir?
Fremd und Reichsgenoſſen
unſers kurzen Wandelslauf
geht hinauf
da wir her entſproſſen.

Hiſtorie fuhr mein Vater fort iſt darum
gut, damit ſich nicht die Kaufleute freuen
wenn Kinder und Narren zu Markt kommen,
und Erdbeſchreibungen und Reiſen zu Waſſer
und zu Lande und Weltentdeckungen, damit
wir uns ſelbſt entdecken und kennen lernen.

Ich leſe das weißt du ſehr gerne Reiſen
um in mich ſelbſt zu kehren, ich freu mich
uͤber jede neue Voͤlkerentdeckung, weil ich
hiedurch den Schluͤßel zu mir ſelbſt und zu
meinem Nachbaren finde. Von Anbeginn
iſt’s ſo nicht geweſen wie es jezt in der
Welt iſt.

Meine Mutter hatte vieles in dieſer Pre-
digt gefunden was ihr zu proſaiſch war. Ihr

Himmel
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[146/0154] Mein Vater lehrte mich nachdruͤcklich das Irrdiſche, das Hinfaͤllige das Hecktiſche in dem groͤßten Theil der menſchlichen Kent- nis und da er nur ein wenig anhielt fieng meine Mutter wieder an Herr! wir wollen ſaͤmmtlich dir da der Leib uns haͤlt verſchloſſen, Bruͤder Menſchen! was ſind wir? Fremd und Reichsgenoſſen unſers kurzen Wandelslauf geht hinauf da wir her entſproſſen. Hiſtorie fuhr mein Vater fort iſt darum gut, damit ſich nicht die Kaufleute freuen wenn Kinder und Narren zu Markt kommen, und Erdbeſchreibungen und Reiſen zu Waſſer und zu Lande und Weltentdeckungen, damit wir uns ſelbſt entdecken und kennen lernen. Ich leſe das weißt du ſehr gerne Reiſen um in mich ſelbſt zu kehren, ich freu mich uͤber jede neue Voͤlkerentdeckung, weil ich hiedurch den Schluͤßel zu mir ſelbſt und zu meinem Nachbaren finde. Von Anbeginn iſt’s ſo nicht geweſen wie es jezt in der Welt iſt. Meine Mutter hatte vieles in dieſer Pre- digt gefunden was ihr zu proſaiſch war. Ihr Himmel

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Zitationshilfe: Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 1. Berlin, 1778, S. 146. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe01_1778/154>, abgerufen am 24.11.2024.