Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 1. Berlin, 1778.ten mit dem Könige vorn Willen nehmen, Clitus damit es meine Leser nur ja wis- Die schönen Redeübungen doch nur von Haar
ten mit dem Koͤnige vorn Willen nehmen, Clitus damit es meine Leſer nur ja wiſ- Die ſchoͤnen Redeuͤbungen doch nur von Haar
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ten mit dem Koͤnige vorn Willen nehmen,
da die Pluralitaͤt einen begehrte. Gott gab
allen einen Koͤnig. Sapienti ſat.
Clitus damit es meine Leſer nur ja wiſ-
ſen iſt auch nicht in unſerm Kirchdorfe erſto-
chen, vielmehr iſt er noch jetzo am Leben und
ſitzt auf dem vaͤterlichen Acker, Er hat mir
nicht das Leben gerettet auch iſt ſeine Schwe-
ſter nicht meine Amme geweſen. Dies
Trauerſpiel ward alſo als ein Luſtſpiel vor-
geſtelt wie man es mit den meiſten Trauer-
ſpielen machen kann. I nunc ad Philippum
& Parmenionem & Attalum wurde nichtern
geſagt und blieben daher die Bußtage aus,
vielmehr wurd ein algemeines Gelaͤchter weil
Clitus ſo friſch und geſund ſeiner Wege ging
wie unſere Schauſpieler wenn ſie erſtochen
erſchoſſen und mit Gift vergeben ſind. Se-
neka, das faͤlt mir eben ein, haͤtte ſich die
Todesart waͤhlen ſollen im Trauerſpiel am
fuͤnften Ackt zu ſterben. Es waͤre ſeinem
Leben und ſeinen Schriften angemeßner ge-
weſen, und leichter muß es auch ſeyn, als
wenn man ſich alle Adern oͤfnen laͤßt.
Die ſchoͤnen Redeuͤbungen doch nur von
Alexanders Seite womit der beredte Curtius
ſeine Leute ausſtafiret, konnt ich auf ein
Haar
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Zitationshilfe: | Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 1. Berlin, 1778, S. 114. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe01_1778/122>, abgerufen am 16.02.2025. |