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Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 1. Berlin, 1778.

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messen. Ich sahe verschiedenes was man
beym Bucephalus sahe; allein ich konnt' es
nicht ändern daß ich auch nicht verschiedent-
lich Etwas anders sahe. Mein lieber Va-
ter sahe alles mit.

Was der Herr von Voltaire in seiner
Geschichte Alexander Magnus vom Bucepha-
lus unter andern im sechsten Buch und fünf-
ten Capitel sagt, daß nemlich Alexander den-
selben non eodem quo caeteras pecudes ani-
mo aestimabat
das traf bey mir aufs genauste
ein; allein wenn ich ihn abrichten wolte,
daß wenn ich aufstieg er die Knie beugen und
empfinden solte, wer ihn zu besteigen ihm
die Ehre erwiese, war er doch zum Kniebeugen
nicht gelehrig, und wenn ich die aufrichtige
Wahrheit sagen soll viel zu steif: wie ich denn
auch blind seyn müssen fals ich behaupten
sollen, daß ers empfunden, wenn ich oben
war; wen er trüge: wie Herr von Voltaire
in dem schon angezogenen Roman vom Bu-
cephalus des Alexanders berichtet & regem
quum vellet ascendere sponte sua genus sub-
mittens excipiebat, credebaturque sentire,
quem veheret.

Ueberhaupt war es ein sehr alltägliches
Pastoratspferd und darf ich's also nicht bemer-

cken,
G 2

meſſen. Ich ſahe verſchiedenes was man
beym Bucephalus ſahe; allein ich konnt’ es
nicht aͤndern daß ich auch nicht verſchiedent-
lich Etwas anders ſahe. Mein lieber Va-
ter ſahe alles mit.

Was der Herr von Voltaire in ſeiner
Geſchichte Alexander Magnus vom Bucepha-
lus unter andern im ſechſten Buch und fuͤnf-
ten Capitel ſagt, daß nemlich Alexander den-
ſelben non eodem quo cæteras pecudes ani-
mo æſtimabat
das traf bey mir aufs genauſte
ein; allein wenn ich ihn abrichten wolte,
daß wenn ich aufſtieg er die Knie beugen und
empfinden ſolte, wer ihn zu beſteigen ihm
die Ehre erwieſe, war er doch zum Kniebeugen
nicht gelehrig, und wenn ich die aufrichtige
Wahrheit ſagen ſoll viel zu ſteif: wie ich denn
auch blind ſeyn muͤſſen fals ich behaupten
ſollen, daß ers empfunden, wenn ich oben
war; wen er truͤge: wie Herr von Voltaire
in dem ſchon angezogenen Roman vom Bu-
cephalus des Alexanders berichtet & regem
quum vellet aſcendere ſponte ſua genus ſub-
mittens excipiebat, credebaturque ſentire,
quem veheret.

Ueberhaupt war es ein ſehr alltaͤgliches
Paſtoratspferd und darf ich’s alſo nicht bemer-

cken,
G 2
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[97/0105] meſſen. Ich ſahe verſchiedenes was man beym Bucephalus ſahe; allein ich konnt’ es nicht aͤndern daß ich auch nicht verſchiedent- lich Etwas anders ſahe. Mein lieber Va- ter ſahe alles mit. Was der Herr von Voltaire in ſeiner Geſchichte Alexander Magnus vom Bucepha- lus unter andern im ſechſten Buch und fuͤnf- ten Capitel ſagt, daß nemlich Alexander den- ſelben non eodem quo cæteras pecudes ani- mo æſtimabat das traf bey mir aufs genauſte ein; allein wenn ich ihn abrichten wolte, daß wenn ich aufſtieg er die Knie beugen und empfinden ſolte, wer ihn zu beſteigen ihm die Ehre erwieſe, war er doch zum Kniebeugen nicht gelehrig, und wenn ich die aufrichtige Wahrheit ſagen ſoll viel zu ſteif: wie ich denn auch blind ſeyn muͤſſen fals ich behaupten ſollen, daß ers empfunden, wenn ich oben war; wen er truͤge: wie Herr von Voltaire in dem ſchon angezogenen Roman vom Bu- cephalus des Alexanders berichtet & regem quum vellet aſcendere ſponte ſua genus ſub- mittens excipiebat, credebaturque ſentire, quem veheret. Ueberhaupt war es ein ſehr alltaͤgliches Paſtoratspferd und darf ich’s alſo nicht bemer- cken, G 2

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Zitationshilfe: Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 1. Berlin, 1778, S. 97. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe01_1778/105>, abgerufen am 24.11.2024.