Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 1. Berlin, 1778.hat eben so viel gethan als Alexander, ob in G
hat eben ſo viel gethan als Alexander, ob in G
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hat eben ſo viel gethan als Alexander, ob
gleich der erſte eigentlich nur ein Gelegen-
heitsmacher war. Von der Auslegung des
Traums des Philippus an, welchem vorkam,
daß er den Leib ſeiner koͤniglichen Gemahlin
Olympias mit einem Waapen worauf ein
Loͤwe gegraben war verſiegelt, als welchen
Traum Ariſtander auf einen Sohn der ein
Loͤwe ſeyn wuͤrde, auspunctirte; bahnte er
durch alle ſeine Auslegungen unerhoͤrte
Wege. Es ging wie beym Religionskriege
zu. Ariſtander gab dem Alexander, ſeinem
Generalfeldmarſchall Bucephalus, und der
ganzen Armee den Sporn. Die Auslegung
als man ihm meldete daß eine Bildſaͤule des
Orpheus geſchwitzt haͤtte, gefiel ſeinem chriſt-
lichen Herrn Collegen meinem Bater ſehr
uͤbel. Es ſolte dieſes nach des Ariſtanders
Deutung anzeigen wie die Poeten bey der
Alexandriade ſchwitzen wuͤrden „daß dich„ —
ſagte mein Vater „Ariſtander hat bei dieſer
Auslegung ſelbſt geſchwitzt„ Ich kann es
jezo zwar meinen Leſern, nicht ohne Lachen
erzaͤhlen durch den Umſtand ſehr aufgefor-
dert zu ſeyn
Daß in der Nacht da ich gebohren, ein Back-
haus durch einen Brand zerſtoͤrt worden;
in
G
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Zitationshilfe: | Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 1. Berlin, 1778, S. 95. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe01_1778/103>, abgerufen am 16.02.2025. |