Hilscher, Paul Christian: Nachricht von der aus ihrem Grabe wieder auferstandenen Goldschmids-Frau in Dreßden. Dresden, 1723.wird bewiesen, daß es geschehen könne. giebt man auch von einer gewissen ArtSchwalben für. Da nun die Seelen die- ser Würmer, und Vögel sich eine so lange Zeit gleichsam in geheim halten, und von ihren Würckungen ruhen können, wie solte von dem noch weit edlern Geiste des Menschen nicht zu glauben seyn, daß er auch ohne Merckmale seiner Gegenwärtigkeit, den- noch gegenwärtig seyn könte? §. 7. Es wird aber die Sache am aller- hat A 5
wird bewieſen, daß es geſchehen koͤnne. giebt man auch von einer gewiſſen ArtSchwalben fuͤr. Da nun die Seelen die- ſer Wuͤrmer, und Voͤgel ſich eine ſo lange Zeit gleichſam in geheim halten, und von ihren Wuͤrckungen ruhen koͤnnen, wie ſolte von dem noch weit edlern Geiſte des Menſchen nicht zu glauben ſeyn, daß er auch ohne Merckmale ſeiner Gegenwaͤrtigkeit, den- noch gegenwaͤrtig ſeyn koͤnte? §. 7. Es wird aber die Sache am aller- hat A 5
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0013" n="7"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">wird bewieſen, daß es geſchehen koͤnne.</hi></fw><lb/> giebt man auch von einer gewiſſen Art<lb/> Schwalben fuͤr. Da nun die Seelen die-<lb/> ſer Wuͤrmer, und Voͤgel ſich eine ſo lange Zeit<lb/> gleichſam in geheim halten, und von ihren<lb/> Wuͤrckungen ruhen koͤnnen, wie ſolte von<lb/> dem noch weit edlern Geiſte des Menſchen<lb/> nicht zu glauben ſeyn, daß er auch ohne<lb/> Merckmale ſeiner Gegenwaͤrtigkeit, den-<lb/> noch gegenwaͤrtig ſeyn koͤnte?</p><lb/> <p>§. 7. Es wird aber die Sache am aller-<lb/> deutlichſten bewieſen ſeyn, weñ man Zeugniſ-<lb/> ſe darbringen kan, <hi rendition="#fr">daß dergleichen wuͤrck-<lb/> lich geſchehen iſt.</hi> Denn es iſt bekannt, daß<lb/> man etliche, wenn etwa ohngefehr ihre Graͤ-<lb/> ber wieder eroͤffnet worden, in einem ſolchen<lb/> Zuſtande angetroffen, woraus man uͤberzeu-<lb/> get werden koͤnnen, daß, wie ſie dahin gebracht<lb/> worden, ſie noch nicht muͤſten ſeyn geſtor-<lb/> ben geweſen, indem daß etliche im Sarge um-<lb/> gewendet gelegen, etliche ihnen ſelbſt die Haͤnde<lb/> abgebiſſen, etliche aufrechts geſeſſen, oder auch<lb/> gleich nach ihren Begraͤbniß durch ihr erbaͤrm-<lb/> liches Gewinſele zu verſtehen gegeben, daß ſie<lb/> noch lebten, indeßen wegen nicht ſo bald er-<lb/> folgter Rettung endlich verderben muͤßen.<lb/> Daher mag vermuthlich auch der ſo genannte<lb/> ſchmaͤtzende Tod kommen. Denn man<lb/> <fw place="bottom" type="sig">A 5</fw><fw place="bottom" type="catch">hat</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [7/0013]
wird bewieſen, daß es geſchehen koͤnne.
giebt man auch von einer gewiſſen Art
Schwalben fuͤr. Da nun die Seelen die-
ſer Wuͤrmer, und Voͤgel ſich eine ſo lange Zeit
gleichſam in geheim halten, und von ihren
Wuͤrckungen ruhen koͤnnen, wie ſolte von
dem noch weit edlern Geiſte des Menſchen
nicht zu glauben ſeyn, daß er auch ohne
Merckmale ſeiner Gegenwaͤrtigkeit, den-
noch gegenwaͤrtig ſeyn koͤnte?
§. 7. Es wird aber die Sache am aller-
deutlichſten bewieſen ſeyn, weñ man Zeugniſ-
ſe darbringen kan, daß dergleichen wuͤrck-
lich geſchehen iſt. Denn es iſt bekannt, daß
man etliche, wenn etwa ohngefehr ihre Graͤ-
ber wieder eroͤffnet worden, in einem ſolchen
Zuſtande angetroffen, woraus man uͤberzeu-
get werden koͤnnen, daß, wie ſie dahin gebracht
worden, ſie noch nicht muͤſten ſeyn geſtor-
ben geweſen, indem daß etliche im Sarge um-
gewendet gelegen, etliche ihnen ſelbſt die Haͤnde
abgebiſſen, etliche aufrechts geſeſſen, oder auch
gleich nach ihren Begraͤbniß durch ihr erbaͤrm-
liches Gewinſele zu verſtehen gegeben, daß ſie
noch lebten, indeßen wegen nicht ſo bald er-
folgter Rettung endlich verderben muͤßen.
Daher mag vermuthlich auch der ſo genannte
ſchmaͤtzende Tod kommen. Denn man
hat
A 5
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |