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[Herwegh, Georg]: Gedichte eines Lebendigen. Bd. 2. Zürich u. a., 1843.

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Und ob man dir Alles verböte,
Doch gräme dich nicht zu sehr,
Du hast ja Schiller und Göthe:
Schlafe, was willst du mehr?
Dein König beschützt die Kameele
Und macht sie pensionär,
Dreihundert Thaler die Seele:
Schlafe, was willst du mehr?
Es fechten dreihundert Blätter
Im Schatten, ein Sparterheer;
Und täglich erfährst du das Wetter:
Schlafe, was willst du mehr?
Kein Kind läuft ohne Höschen
Am Rhein, dem freien, umher:
Mein Deutschland, mein Dornröschen
Schlafe, was willst du mehr? --
Und ob man dir Alles verböte,
Doch gräme dich nicht zu ſehr,
Du haſt ja Schiller und Göthe:
Schlafe, was willſt du mehr?
Dein König beſchützt die Kameele
Und macht ſie penſionär,
Dreihundert Thaler die Seele:
Schlafe, was willſt du mehr?
Es fechten dreihundert Blätter
Im Schatten, ein Sparterheer;
Und täglich erfährſt du das Wetter:
Schlafe, was willſt du mehr?
Kein Kind läuft ohne Höschen
Am Rhein, dem freien, umher:
Mein Deutſchland, mein Dornröschen
Schlafe, was willſt du mehr? —
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[89/0099] Und ob man dir Alles verböte, Doch gräme dich nicht zu ſehr, Du haſt ja Schiller und Göthe: Schlafe, was willſt du mehr? Dein König beſchützt die Kameele Und macht ſie penſionär, Dreihundert Thaler die Seele: Schlafe, was willſt du mehr? Es fechten dreihundert Blätter Im Schatten, ein Sparterheer; Und täglich erfährſt du das Wetter: Schlafe, was willſt du mehr? Kein Kind läuft ohne Höschen Am Rhein, dem freien, umher: Mein Deutſchland, mein Dornröschen Schlafe, was willſt du mehr? —

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Zitationshilfe: [Herwegh, Georg]: Gedichte eines Lebendigen. Bd. 2. Zürich u. a., 1843, S. 89. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/herwegh_gedichte02_1843/99>, abgerufen am 16.07.2024.