[Herwegh, Georg]: Gedichte eines Lebendigen. Bd. 2. Zürich u. a., 1843.Was kümmern uns die Kronen und die Fürsten? Gott segne unsre Herrn! Wir wollen was zu trinken, wenn wir dürsten, Wir zechen All' so gern. Laßt uns die Hände reichen Zu trautem, frischem, fröhlichem Verein! Die Reben, nicht die Eichen, Die sollen unser Zeichen, Ja, Zeichen sein. Schenkt ein! Schenkt ein! Die Sündfluth drohte einstens zu verwaschen
Des Herren liebsten Sohn: Da barg er flugs den Witz in einer Flaschen, Der grausen Fluth zum Hohn. Wir haben sie gefangen! Heraus den Witz, die Weisheit heut hinein! Der Witz soll heute prangen, Die Weisheit soll gefangen, Gefangen sein. Schenkt ein! Schenkt ein! Was kümmern uns die Kronen und die Fürſten? Gott ſegne unſre Herrn! Wir wollen was zu trinken, wenn wir dürſten, Wir zechen All' ſo gern. Laßt uns die Hände reichen Zu trautem, friſchem, fröhlichem Verein! Die Reben, nicht die Eichen, Die ſollen unſer Zeichen, Ja, Zeichen ſein. Schenkt ein! Schenkt ein! Die Sündfluth drohte einſtens zu verwaſchen
Des Herren liebſten Sohn: Da barg er flugs den Witz in einer Flaſchen, Der grauſen Fluth zum Hohn. Wir haben ſie gefangen! Heraus den Witz, die Weisheit heut hinein! Der Witz ſoll heute prangen, Die Weisheit ſoll gefangen, Gefangen ſein. Schenkt ein! Schenkt ein! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0022" n="12"/> <lg n="2"> <l>Was kümmern uns die Kronen und die Fürſten?</l><lb/> <l>Gott ſegne unſre Herrn!</l><lb/> <l>Wir wollen was zu trinken, wenn wir dürſten,</l><lb/> <l>Wir zechen All' ſo gern.</l><lb/> <l>Laßt uns die Hände reichen</l><lb/> <l>Zu trautem, friſchem, fröhlichem Verein!</l><lb/> <l>Die Reben, nicht die Eichen,</l><lb/> <l>Die ſollen unſer Zeichen,</l><lb/> <l>Ja, Zeichen ſein.</l><lb/> <l>Schenkt ein! Schenkt ein!</l><lb/> </lg> <lg n="3"> <l>Die Sündfluth drohte einſtens zu verwaſchen</l><lb/> <l>Des Herren liebſten Sohn:</l><lb/> <l>Da barg er flugs den Witz in einer Flaſchen,</l><lb/> <l>Der grauſen Fluth zum Hohn.</l><lb/> <l>Wir haben ſie gefangen!</l><lb/> <l>Heraus den Witz, die Weisheit heut hinein!</l><lb/> <l>Der Witz ſoll heute prangen,</l><lb/> <l>Die Weisheit ſoll gefangen,</l><lb/> <l>Gefangen ſein.</l><lb/> <l>Schenkt ein! Schenkt ein!</l><lb/> </lg> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [12/0022]
Was kümmern uns die Kronen und die Fürſten?
Gott ſegne unſre Herrn!
Wir wollen was zu trinken, wenn wir dürſten,
Wir zechen All' ſo gern.
Laßt uns die Hände reichen
Zu trautem, friſchem, fröhlichem Verein!
Die Reben, nicht die Eichen,
Die ſollen unſer Zeichen,
Ja, Zeichen ſein.
Schenkt ein! Schenkt ein!
Die Sündfluth drohte einſtens zu verwaſchen
Des Herren liebſten Sohn:
Da barg er flugs den Witz in einer Flaſchen,
Der grauſen Fluth zum Hohn.
Wir haben ſie gefangen!
Heraus den Witz, die Weisheit heut hinein!
Der Witz ſoll heute prangen,
Die Weisheit ſoll gefangen,
Gefangen ſein.
Schenkt ein! Schenkt ein!
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Zitationshilfe: | [Herwegh, Georg]: Gedichte eines Lebendigen. Bd. 2. Zürich u. a., 1843, S. 12. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/herwegh_gedichte02_1843/22>, abgerufen am 16.02.2025. |