Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[Herwegh, Georg]: Gedichte eines Lebendigen. Bd. 2. Zürich u. a., 1843.

Bild:
<< vorherige Seite
XXV.
Dieselbe als Wöchnerin.
Alle Tage viel verheißen,
alle Tage groß gesprochen:
Aber erst nach achtzehn Monden
kommt das Fräulein in die Wochen!

XXVI.
Derselbigen Grabschrift.
Die den Appetit mit Runkeln
sich und uns schon längst verdorben:
Ist an unverdautem Haber
endlich gänzlich abgestorben.

XXV.
Dieſelbe als Wöchnerin.
Alle Tage viel verheißen,
alle Tage groß geſprochen:
Aber erſt nach achtzehn Monden
kommt das Fräulein in die Wochen!

XXVI.
Derſelbigen Grabſchrift.
Die den Appetit mit Runkeln
ſich und uns ſchon längſt verdorben:
Iſt an unverdautem Haber
endlich gänzlich abgeſtorben.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0120" n="110"/>
        </div>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#aq #b">XXV.</hi><lb/> <hi rendition="#b">Die&#x017F;elbe als Wöchnerin.</hi><lb/>
          </head>
          <lg type="poem">
            <l>Alle Tage viel verheißen,</l><lb/>
            <l>alle Tage groß ge&#x017F;prochen:</l><lb/>
            <l>Aber er&#x017F;t nach achtzehn Monden</l><lb/>
            <l>kommt das Fräulein in die Wochen!</l><lb/>
          </lg>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
        </div>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#aq #b">XXVI.</hi><lb/> <hi rendition="#b">Der&#x017F;elbigen Grab&#x017F;chrift.</hi><lb/>
          </head>
          <lg type="poem">
            <l>Die den Appetit mit Runkeln</l><lb/>
            <l>&#x017F;ich und uns &#x017F;chon läng&#x017F;t verdorben:</l><lb/>
            <l>I&#x017F;t an <hi rendition="#g">unverdautem Haber</hi></l><lb/>
            <l>endlich gänzlich abge&#x017F;torben.</l><lb/>
          </lg>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[110/0120] XXV. Dieſelbe als Wöchnerin. Alle Tage viel verheißen, alle Tage groß geſprochen: Aber erſt nach achtzehn Monden kommt das Fräulein in die Wochen! XXVI. Derſelbigen Grabſchrift. Die den Appetit mit Runkeln ſich und uns ſchon längſt verdorben: Iſt an unverdautem Haber endlich gänzlich abgeſtorben.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/herwegh_gedichte02_1843
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/herwegh_gedichte02_1843/120
Zitationshilfe: [Herwegh, Georg]: Gedichte eines Lebendigen. Bd. 2. Zürich u. a., 1843, S. 110. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/herwegh_gedichte02_1843/120>, abgerufen am 22.12.2024.