[Herwegh, Georg]: Gedichte eines Lebendigen. Bd. 1. Zürich u. a., 1841.Er küßte jede Freiheit in der Wiege, Er weinte jeder in die Grube nach; Er war der zweite Held bei jedem Siege, Er rief den Donner für Tyrannen wach; Es wurde zur erschütternden Lawine Des holden Haubtes leichter Flockenschnee; Der Freiheit ewig unerschöpfte Mine, Es ist das Herz von meinem Beranger. Die von der Heimat Boden sich verbannten,
Wo freier Seelen Opfer Nichts mehr nützt, Und Ihr, des Czaren reinste Diamanten, Die er vor Dieben in Sibirien schützt, Auf Deinen Bergen, kühner Suliote, Du, Türk', in Deiner luftigen Moschee, Theilt heute zwischen Ihm und Eurem Gotte, Theilt zwischen Gott und meinem Beranger! Er küßte jede Freiheit in der Wiege, Er weinte jeder in die Grube nach; Er war der zweite Held bei jedem Siege, Er rief den Donner für Tyrannen wach; Es wurde zur erſchütternden Lawine Des holden Haubtes leichter Flockenſchnee; Der Freiheit ewig unerſchöpfte Mine, Es iſt das Herz von meinem Béranger. Die von der Heimat Boden ſich verbannten,
Wo freier Seelen Opfer Nichts mehr nützt, Und Ihr, des Czaren reinſte Diamanten, Die er vor Dieben in Sibirien ſchützt, Auf Deinen Bergen, kühner Suliote, Du, Türk', in Deiner luftigen Moſchee, Theilt heute zwiſchen Ihm und Eurem Gotte, Theilt zwiſchen Gott und meinem Béranger! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0096" n="90"/> <lg n="2"> <l>Er küßte jede Freiheit in der Wiege,</l><lb/> <l>Er weinte jeder in die Grube nach;</l><lb/> <l>Er war der zweite Held bei jedem Siege,</l><lb/> <l>Er rief den Donner für Tyrannen wach;</l><lb/> <l>Es wurde zur erſchütternden Lawine</l><lb/> <l>Des holden Haubtes leichter Flockenſchnee;</l><lb/> <l>Der Freiheit ewig unerſchöpfte Mine,</l><lb/> <l>Es iſt das Herz von meinem <hi rendition="#aq">Béranger</hi>.</l><lb/> </lg> <lg n="3"> <l>Die von der Heimat Boden ſich verbannten,</l><lb/> <l>Wo freier Seelen Opfer Nichts mehr nützt,</l><lb/> <l>Und Ihr, des Czaren reinſte Diamanten,</l><lb/> <l>Die er vor Dieben in Sibirien ſchützt,</l><lb/> <l>Auf Deinen Bergen, kühner Suliote,</l><lb/> <l>Du, Türk', in Deiner luftigen Moſchee,</l><lb/> <l>Theilt heute zwiſchen Ihm und Eurem Gotte,</l><lb/> <l>Theilt zwiſchen Gott und meinem <hi rendition="#aq">Béranger</hi>!</l><lb/> </lg> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [90/0096]
Er küßte jede Freiheit in der Wiege,
Er weinte jeder in die Grube nach;
Er war der zweite Held bei jedem Siege,
Er rief den Donner für Tyrannen wach;
Es wurde zur erſchütternden Lawine
Des holden Haubtes leichter Flockenſchnee;
Der Freiheit ewig unerſchöpfte Mine,
Es iſt das Herz von meinem Béranger.
Die von der Heimat Boden ſich verbannten,
Wo freier Seelen Opfer Nichts mehr nützt,
Und Ihr, des Czaren reinſte Diamanten,
Die er vor Dieben in Sibirien ſchützt,
Auf Deinen Bergen, kühner Suliote,
Du, Türk', in Deiner luftigen Moſchee,
Theilt heute zwiſchen Ihm und Eurem Gotte,
Theilt zwiſchen Gott und meinem Béranger!
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Zitationshilfe: | [Herwegh, Georg]: Gedichte eines Lebendigen. Bd. 1. Zürich u. a., 1841, S. 90. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/herwegh_gedichte01_1841/96>, abgerufen am 16.07.2024. |