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[Herwegh, Georg]: Gedichte eines Lebendigen. Bd. 1. Zürich u. a., 1841.

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Und schnell den zweiten hinterdrein,
Und der soll für die Freiheit sein,
Der zweite Schluck vom Herben!
Diß Restchen -- nun, wem bring' ich's gleich?
Diß Restchen Dir, o römisch Reich,
Zum Sterben, zum Sterben!
Dem Liebchen -- doch das Glas ist leer,
Die Kugel saust, es blitzt der Speer;
Bringt meinem Kind die Scherben!
Auf! in den Feind wie Wetterschlag!
O Reiterlust, am frühen Tag
Zu sterben, zu sterben!

Und ſchnell den zweiten hinterdrein,
Und der ſoll für die Freiheit ſein,
Der zweite Schluck vom Herben!
Diß Reſtchen — nun, wem bring' ich's gleich?
Diß Reſtchen Dir, o römiſch Reich,
Zum Sterben, zum Sterben!
Dem Liebchen — doch das Glas iſt leer,
Die Kugel ſaust, es blitzt der Speer;
Bringt meinem Kind die Scherben!
Auf! in den Feind wie Wetterſchlag!
O Reiterluſt, am frühen Tag
Zu ſterben, zu ſterben!

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[35/0041] Und ſchnell den zweiten hinterdrein, Und der ſoll für die Freiheit ſein, Der zweite Schluck vom Herben! Diß Reſtchen — nun, wem bring' ich's gleich? Diß Reſtchen Dir, o römiſch Reich, Zum Sterben, zum Sterben! Dem Liebchen — doch das Glas iſt leer, Die Kugel ſaust, es blitzt der Speer; Bringt meinem Kind die Scherben! Auf! in den Feind wie Wetterſchlag! O Reiterluſt, am frühen Tag Zu ſterben, zu ſterben!

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Zitationshilfe: [Herwegh, Georg]: Gedichte eines Lebendigen. Bd. 1. Zürich u. a., 1841, S. 35. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/herwegh_gedichte01_1841/41>, abgerufen am 26.11.2024.