[Herwegh, Georg]: Gedichte eines Lebendigen. Bd. 1. Zürich u. a., 1841.Vor Einem Altar, dem der Freiheit, reichen Sich Völker nun die Hand, Und weiter, als die Lorbern und die Eichen, Dehnt sich des Deutschen Vaterland. Die Sterne blassen, wenn die Sonnen funkeln, Und Sonne ist er nicht; Er ist ein schöner Stern, laßt ihn im Dunkeln! Was reißt Ihr ihn an's Morgenlicht? Er ist ein Abendrot und mag noch feuchten Manch Auge, kummerschwer, All[e]in verzeiht, ihr hohen Herrn, erleuchten [unleserliches Material - 2 Zeichen fehlen]nn er die junge Welt nicht mehr. Es zieht durch sie ein frischer schaffend Wehen In ungehemmtem Lauf, Und mit des Frühlings neuen Blumen gehen Auch neue große Herzen auf! Vor Einem Altar, dem der Freiheit, reichen Sich Völker nun die Hand, Und weiter, als die Lorbern und die Eichen, Dehnt ſich des Deutſchen Vaterland. Die Sterne blaſſen, wenn die Sonnen funkeln, Und Sonne iſt er nicht; Er iſt ein ſchöner Stern, laßt ihn im Dunkeln! Was reißt Ihr ihn an's Morgenlicht? Er iſt ein Abendrot und mag noch feuchten Manch Auge, kummerſchwer, All[e]in verzeiht, ihr hohen Herrn, erleuchten [unleserliches Material – 2 Zeichen fehlen]nn er die junge Welt nicht mehr. Es zieht durch ſie ein friſcher ſchaffend Wehen In ungehemmtem Lauf, Und mit des Frühlings neuen Blumen gehen Auch neue große Herzen auf! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0031" n="25"/> <lg n="7"> <l>Vor Einem Altar, dem der Freiheit, reichen</l><lb/> <l>Sich Völker nun die Hand,</l><lb/> <l>Und weiter, als die Lorbern und die Eichen,</l><lb/> <l>Dehnt ſich des Deutſchen Vaterland.</l><lb/> </lg> <lg n="8"> <l>Die Sterne blaſſen, wenn die Sonnen funkeln,</l><lb/> <l>Und Sonne iſt er nicht;</l><lb/> <l>Er iſt ein ſchöner Stern, laßt ihn im Dunkeln!</l><lb/> <l>Was reißt Ihr ihn an's Morgenlicht?</l><lb/> </lg> <lg n="9"> <l>Er iſt ein Abendrot und mag noch feuchten</l><lb/> <l>Manch Auge, kummerſchwer,</l><lb/> <l>All<supplied>e</supplied>in verzeiht, ihr hohen Herrn, <hi rendition="#g">erleuchten</hi></l><lb/> <l><gap reason="illegible" unit="chars" quantity="2"/>nn er die junge Welt nicht mehr.</l><lb/> </lg> <lg n="10"> <l>Es zieht durch ſie ein friſcher ſchaffend Wehen</l><lb/> <l>In ungehemmtem Lauf,</l><lb/> <l>Und mit des Frühlings neuen Blumen gehen</l><lb/> <l>Auch neue große Herzen auf!</l><lb/> </lg> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [25/0031]
Vor Einem Altar, dem der Freiheit, reichen
Sich Völker nun die Hand,
Und weiter, als die Lorbern und die Eichen,
Dehnt ſich des Deutſchen Vaterland.
Die Sterne blaſſen, wenn die Sonnen funkeln,
Und Sonne iſt er nicht;
Er iſt ein ſchöner Stern, laßt ihn im Dunkeln!
Was reißt Ihr ihn an's Morgenlicht?
Er iſt ein Abendrot und mag noch feuchten
Manch Auge, kummerſchwer,
Allein verzeiht, ihr hohen Herrn, erleuchten
__nn er die junge Welt nicht mehr.
Es zieht durch ſie ein friſcher ſchaffend Wehen
In ungehemmtem Lauf,
Und mit des Frühlings neuen Blumen gehen
Auch neue große Herzen auf!
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Zitationshilfe: | [Herwegh, Georg]: Gedichte eines Lebendigen. Bd. 1. Zürich u. a., 1841, S. 25. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/herwegh_gedichte01_1841/31>, abgerufen am 16.07.2024. |