[Herwegh, Georg]: Gedichte eines Lebendigen. Bd. 1. Zürich u. a., 1841.Der Fischer Petrus breitet aus Auf's Neue seine falschen Netze; Wohlan, beginn' mit ihm den Strauß, Damit nicht einst im deutschen Haus Noch gelten römische Gesetze! Bei jenem großen Friedrich! nein, Das soll doch nun und nimmer sein. Dem Pfaffen bleibe nicht der Stein, An dem er seine Dolche wetze. Noch ist es Zeit, noch kannst Du stehn
Dem hohen Ahnen an der Seite, Noch kannst Du treue Herzen sehn, Die gern mit Dir zum Tode gehn, Zum Tod im heiligen Streite. Du bist der Stern, auf den man schaut, Der letzte Fürst, auf den man baut; O eil' Dich! eh' der Morgen graut, Sind schon die Freunde in der Weite. Der Fiſcher Petrus breitet aus Auf's Neue ſeine falſchen Netze; Wohlan, beginn' mit ihm den Strauß, Damit nicht einſt im deutſchen Haus Noch gelten römiſche Geſetze! Bei jenem großen Friedrich! nein, Das ſoll doch nun und nimmer ſein. Dem Pfaffen bleibe nicht der Stein, An dem er ſeine Dolche wetze. Noch iſt es Zeit, noch kannſt Du ſtehn
Dem hohen Ahnen an der Seite, Noch kannſt Du treue Herzen ſehn, Die gern mit Dir zum Tode gehn, Zum Tod im heiligen Streite. Du biſt der Stern, auf den man ſchaut, Der letzte Fürſt, auf den man baut; O eil' Dich! eh' der Morgen graut, Sind ſchon die Freunde in der Weite. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0130" n="124"/> <lg n="8"> <l>Der Fiſcher Petrus breitet aus</l><lb/> <l>Auf's Neue ſeine falſchen Netze;</l><lb/> <l>Wohlan, beginn' mit ihm den Strauß,</l><lb/> <l>Damit nicht einſt im deutſchen Haus</l><lb/> <l>Noch gelten römiſche Geſetze!</l><lb/> <l>Bei jenem großen Friedrich! nein,</l><lb/> <l>Das ſoll doch nun und nimmer ſein.</l><lb/> <l>Dem Pfaffen bleibe nicht der Stein,</l><lb/> <l>An dem er ſeine Dolche wetze.</l><lb/> </lg> <lg n="9"> <l>Noch iſt es Zeit, noch kannſt Du ſtehn</l><lb/> <l>Dem hohen Ahnen an der Seite,</l><lb/> <l>Noch kannſt Du treue Herzen ſehn,</l><lb/> <l>Die gern mit Dir zum Tode gehn,</l><lb/> <l>Zum Tod im heiligen Streite.</l><lb/> <l>Du biſt der Stern, auf den man ſchaut,</l><lb/> <l>Der letzte Fürſt, auf den man baut;</l><lb/> <l>O eil' Dich! eh' der Morgen graut,</l><lb/> <l>Sind ſchon die Freunde in der Weite.</l><lb/> </lg> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [124/0130]
Der Fiſcher Petrus breitet aus
Auf's Neue ſeine falſchen Netze;
Wohlan, beginn' mit ihm den Strauß,
Damit nicht einſt im deutſchen Haus
Noch gelten römiſche Geſetze!
Bei jenem großen Friedrich! nein,
Das ſoll doch nun und nimmer ſein.
Dem Pfaffen bleibe nicht der Stein,
An dem er ſeine Dolche wetze.
Noch iſt es Zeit, noch kannſt Du ſtehn
Dem hohen Ahnen an der Seite,
Noch kannſt Du treue Herzen ſehn,
Die gern mit Dir zum Tode gehn,
Zum Tod im heiligen Streite.
Du biſt der Stern, auf den man ſchaut,
Der letzte Fürſt, auf den man baut;
O eil' Dich! eh' der Morgen graut,
Sind ſchon die Freunde in der Weite.
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Zitationshilfe: | [Herwegh, Georg]: Gedichte eines Lebendigen. Bd. 1. Zürich u. a., 1841, S. 124. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/herwegh_gedichte01_1841/130>, abgerufen am 22.07.2024. |