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[Herwegh, Georg]: Gedichte eines Lebendigen. Bd. 1. Zürich u. a., 1841.

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II.
Ich möchte hingehn wie das Abendrot
Und wie der Tag mit seinen letzten Gluten --
O leichter, sanfter, ungefühlter Tod! --
Mich in den Schoos des Ewigen verbluten.
Ich möchte hingehn wie der heitre Stern,
Im vollsten Glanz, in ungeschwächtem Blinken;
So stille und so schmerzlos möchte gern
Ich in des Himmels blaue Tiefen sinken.
Ich möchte hingehn wie der Blume Duft,
Der freudig sich dem schönen Kelch entringet
Und auf dem Fittig blütenschwangrer Luft
Als Weihrauch auf des Herren Altar schwinget.
II.
Ich möchte hingehn wie das Abendrot
Und wie der Tag mit ſeinen letzten Gluten —
O leichter, ſanfter, ungefühlter Tod! —
Mich in den Schoos des Ewigen verbluten.
Ich möchte hingehn wie der heitre Stern,
Im vollſten Glanz, in ungeſchwächtem Blinken;
So ſtille und ſo ſchmerzlos möchte gern
Ich in des Himmels blaue Tiefen ſinken.
Ich möchte hingehn wie der Blume Duft,
Der freudig ſich dem ſchönen Kelch entringet
Und auf dem Fittig blütenſchwangrer Luft
Als Weihrauch auf des Herren Altar ſchwinget.
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[100/0106] II. Ich möchte hingehn wie das Abendrot Und wie der Tag mit ſeinen letzten Gluten — O leichter, ſanfter, ungefühlter Tod! — Mich in den Schoos des Ewigen verbluten. Ich möchte hingehn wie der heitre Stern, Im vollſten Glanz, in ungeſchwächtem Blinken; So ſtille und ſo ſchmerzlos möchte gern Ich in des Himmels blaue Tiefen ſinken. Ich möchte hingehn wie der Blume Duft, Der freudig ſich dem ſchönen Kelch entringet Und auf dem Fittig blütenſchwangrer Luft Als Weihrauch auf des Herren Altar ſchwinget.

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Zitationshilfe: [Herwegh, Georg]: Gedichte eines Lebendigen. Bd. 1. Zürich u. a., 1841, S. 100. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/herwegh_gedichte01_1841/106>, abgerufen am 21.11.2024.