Herder, Johann Gottfried von: Ueber die neuere Deutsche Litteratur. Bd. 3. Riga, 1767.dieser Art gelesen; ja ich kann hier einen Ver- Art
dieſer Art geleſen; ja ich kann hier einen Ver- Art
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <p><pb facs="#f0318" n="310"/> dieſer Art geleſen; ja ich kann hier einen Ver-<lb/> faſſer nennen, der ſich doch gewiß nicht zu den<lb/> Fanatikern verſteigen wird — es iſt <hi rendition="#fr">Spal-<lb/> ding.</hi> Man leſe ſeine Abhandlung: <hi rendition="#fr">vom<lb/> vernuͤnftigen Werth der Andacht,</hi> und<lb/> man hat eine Schutzrede fuͤr K. geleſen: was<lb/> kann man aber davor, wenn K. ſich nicht<lb/><hi rendition="#fr">philoſophiſch</hi> ausdruͤckt, da ſein Rec. und<lb/> ſein Vertheidiger Baſedow ſolche Ausdruͤcke<lb/> ſelbſt in der <hi rendition="#fr">erbaulichen</hi> Denkart an Gott<lb/> ſuchen. — Nun die dritte Denkart! Alle<lb/> ungeheure Schatten von Jrrthuͤmern ver-<lb/> ſchwinden, wenn, (und was iſt bei K. ver-<lb/> muthlicher als dies <hi rendition="#fr">wenn?</hi>) wenn man ſie<lb/> nennt, die Denkart eines gefuͤhlvollen chriſt-<lb/> lichen <hi rendition="#fr">Dichters!</hi> Eine poetiſche <hi rendition="#fr">Einbil-<lb/> dungskraft</hi> koͤmmt zu der menſchlichen Vor-<lb/> ſtellungsart, und zu den chriſtlichen Empfin-<lb/> dungen dazu, und ſiehe da! iſt <hi rendition="#fr">Klopſtocks<lb/> beſte</hi> Art uͤber Gott zu denken. Fuͤr K. die<lb/><hi rendition="#fr">beſte</hi> Art? Ob fuͤr K. als den Nord. Aufſ.?<lb/> Ob fuͤr jeden Leſer des Aufſehers? Ob fuͤr<lb/> jeden Chriſten? Schwere Fragen! aber die<lb/> hat niemand erregt: gnug! es iſt <hi rendition="#fr">die beſte</hi><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Art</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [310/0318]
dieſer Art geleſen; ja ich kann hier einen Ver-
faſſer nennen, der ſich doch gewiß nicht zu den
Fanatikern verſteigen wird — es iſt Spal-
ding. Man leſe ſeine Abhandlung: vom
vernuͤnftigen Werth der Andacht, und
man hat eine Schutzrede fuͤr K. geleſen: was
kann man aber davor, wenn K. ſich nicht
philoſophiſch ausdruͤckt, da ſein Rec. und
ſein Vertheidiger Baſedow ſolche Ausdruͤcke
ſelbſt in der erbaulichen Denkart an Gott
ſuchen. — Nun die dritte Denkart! Alle
ungeheure Schatten von Jrrthuͤmern ver-
ſchwinden, wenn, (und was iſt bei K. ver-
muthlicher als dies wenn?) wenn man ſie
nennt, die Denkart eines gefuͤhlvollen chriſt-
lichen Dichters! Eine poetiſche Einbil-
dungskraft koͤmmt zu der menſchlichen Vor-
ſtellungsart, und zu den chriſtlichen Empfin-
dungen dazu, und ſiehe da! iſt Klopſtocks
beſte Art uͤber Gott zu denken. Fuͤr K. die
beſte Art? Ob fuͤr K. als den Nord. Aufſ.?
Ob fuͤr jeden Leſer des Aufſehers? Ob fuͤr
jeden Chriſten? Schwere Fragen! aber die
hat niemand erregt: gnug! es iſt die beſte
Art
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/herder_litteratur03_1767 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/herder_litteratur03_1767/318 |
Zitationshilfe: | Herder, Johann Gottfried von: Ueber die neuere Deutsche Litteratur. Bd. 3. Riga, 1767, S. 310. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/herder_litteratur03_1767/318>, abgerufen am 16.02.2025. |