Herder, Johann Gottfried von: Ueber die neuere Deutsche Litteratur. Bd. 3. Riga, 1767.chisch, oder altrömisch seyn, da sie freilich
auch dem Sänger selbst erscheine,
Sein Lied an Fabius ist ein feiner Ge- durch- * Litt. Br. Th. 23. p. 90.
chiſch, oder altroͤmiſch ſeyn, da ſie freilich
auch dem Saͤnger ſelbſt erſcheine,
Sein Lied an Fabius iſt ein feiner Ge- durch- * Litt. Br. Th. 23. p. 90.
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chiſch, oder altroͤmiſch ſeyn, da ſie freilich
gegen die wilden Anfaͤlle auch ſelbſt in Frie-
denszeiten ſich mit Drat und Beil waffnen
mußte; wir bitten eine Concordia vom Him-
mel, die die Ate von der Erde abloͤſe, nicht
vor ſich gehen habe. — Die Ode an die
Feinde des Koͤniges verliert ſich gluͤcklich,
aber vielleicht zu weit in jene herkuliſche Zei-
ten, da die Goͤtter dieſer Welt zugleich Un-
geheuer heißen konnten, wenn die Allegorie
es ſchoͤn fand: in die poetiſche Zeiten, da
weder Tapferkeit noch Verfolgung in dem
Geſichtspunkt des Moraliſchen vom Dichter
durften angeſehen werden. — Die Ode an
Hymen * iſt werth, daß Hymen,
wenn ihn noch ein feſtlich Lied
herab vom Himmel ziehet —
auch dem Saͤnger ſelbſt erſcheine,
— zwei Ring’ an einer Hand
und um die Schlaͤfe Myrthen
und um den Arm ein goldnes Band,
ihm eine Braut zu guͤrten.
Sein Lied an Fabius iſt ein feiner Ge-
danke, der aber nicht zu einer Allegorie hat
durch-
* Litt. Br. Th. 23. p. 90.
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