gen Kriegen; d. i. man bringt Pulverfäs- ser unter Häuser, die man bewohnet."
"Als die Frage vom Kriege war, habt Ihr untersucht und untersuchen lassen, was Ihr für Recht dazu hattet; und dies zwar von den Verständigsten, die Euch am we- nigsten schmeicheln. Oder hattet Ihr nicht Eure persönliche Ehre dabei im Auge, doch etwas unternommen zu haben, was Euch von andern Fürsten unterschiede. Als ob es Fürsten eine Ehre wäre, das Glück der Völker zu stören, deren Väter sie seyn sollen! Als ob ein Hausvater durch Handlungen, die seine Kinder un- glücklich machen, sich Achtung erwürbe! Als ob ein König anderswoher Ruhm zu hoffen hätte, als von der Tugend, d. i. von der Gerechtigkeit und von einer guten Regierung seines Volks!" --
Dies sind einige der sechs- und
gen Kriegen; d. i. man bringt Pulverfaͤſ- ſer unter Haͤuſer, die man bewohnet.“
„Als die Frage vom Kriege war, habt Ihr unterſucht und unterſuchen laſſen, was Ihr fuͤr Recht dazu hattet; und dies zwar von den Verſtaͤndigſten, die Euch am we- nigſten ſchmeicheln. Oder hattet Ihr nicht Eure perſoͤnliche Ehre dabei im Auge, doch etwas unternommen zu haben, was Euch von andern Fuͤrſten unterſchiede. Als ob es Fuͤrſten eine Ehre waͤre, das Gluͤck der Voͤlker zu ſtoͤren, deren Vaͤter ſie ſeyn ſollen! Als ob ein Hausvater durch Handlungen, die ſeine Kinder un- gluͤcklich machen, ſich Achtung erwuͤrbe! Als ob ein Koͤnig anderswoher Ruhm zu hoffen haͤtte, als von der Tugend, d. i. von der Gerechtigkeit und von einer guten Regierung ſeines Volks!“ —
Dies ſind einige der ſechs- und
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gen Kriegen; d. i. man bringt Pulverfaͤſ-
ſer unter Haͤuſer, die man bewohnet.“
„Als die Frage vom Kriege war, habt
Ihr unterſucht und unterſuchen laſſen, was
Ihr fuͤr Recht dazu hattet; und dies zwar
von den Verſtaͤndigſten, die Euch am we-
nigſten ſchmeicheln. Oder hattet Ihr nicht
Eure perſoͤnliche Ehre dabei im Auge,
doch etwas unternommen zu haben, was
Euch von andern Fuͤrſten unterſchiede.
Als ob es Fuͤrſten eine Ehre waͤre, das
Gluͤck der Voͤlker zu ſtoͤren, deren Vaͤter
ſie ſeyn ſollen! Als ob ein Hausvater
durch Handlungen, die ſeine Kinder un-
gluͤcklich machen, ſich Achtung erwuͤrbe!
Als ob ein Koͤnig anderswoher Ruhm zu
hoffen haͤtte, als von der Tugend, d. i.
von der Gerechtigkeit und von einer guten
Regierung ſeines Volks!“ —
Dies ſind einige der ſechs- und
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Herder, Johann Gottfried von: Briefe zu Beförderung der Humanität. Bd. 10. Riga, 1797, S. 54. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/herder_humanitaet10_1797/61>, abgerufen am 16.02.2025.
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