Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herder, Johann Gottfried von: Briefe zu Beförderung der Humanität. Bd. 8. Riga, 1796.

Bild:
<< vorherige Seite
96.

"[fremdsprachliches Material - Zeichen fehlt], [fremdsprachliches Material - Zeichen fehlt]! "Enthalte dich, dul-
de!" Sind wir denn mit der Literatur
aller Welt vermählet? Ist kein Riegel zu
finden, der uns gegen das Andringen
schwarzer Buchstaben schütze? kein Seil
zu finden, das uns am Mastbaum halte,
indem wir mitten durch den Gesang Derer,
die da wissen, was war, ist und seyn
wird
, gerade hin durchfahren? Gehört
fremden Meinungen unser Geschmack und
Verstand, unser Wille und Gewissen ? Ge-
hören den Seele-Verkäufern unsere
Seelen?

96.

[fremdsprachliches Material – Zeichen fehlt], [fremdsprachliches Material – Zeichen fehlt]! „Enthalte dich, dul-
de!“ Sind wir denn mit der Literatur
aller Welt vermaͤhlet? Iſt kein Riegel zu
finden, der uns gegen das Andringen
ſchwarzer Buchſtaben ſchuͤtze? kein Seil
zu finden, das uns am Maſtbaum halte,
indem wir mitten durch den Geſang Derer,
die da wiſſen, was war, iſt und ſeyn
wird
, gerade hin durchfahren? Gehoͤrt
fremden Meinungen unſer Geſchmack und
Verſtand, unſer Wille und Gewiſſen ? Ge-
hoͤren den Seele-Verkaͤufern unſere
Seelen?

<TEI>
  <text>
    <body>
      <pb facs="#f0075" n="56"/>
      <div n="1">
        <head>96.</head><lb/>
        <p>&#x201E;<gap reason="fm" unit="chars"/>, <gap reason="fm" unit="chars"/>! &#x201E;Enthalte dich, dul-<lb/>
de!&#x201C; Sind wir denn mit der Literatur<lb/>
aller Welt verma&#x0364;hlet? I&#x017F;t kein Riegel zu<lb/>
finden, der uns gegen das Andringen<lb/>
&#x017F;chwarzer Buch&#x017F;taben &#x017F;chu&#x0364;tze? kein Seil<lb/>
zu finden, das uns am Ma&#x017F;tbaum halte,<lb/>
indem wir mitten durch den Ge&#x017F;ang Derer,<lb/>
die da wi&#x017F;&#x017F;en, <hi rendition="#g">was war</hi>, <hi rendition="#g">i&#x017F;t und &#x017F;eyn<lb/>
wird</hi>, gerade hin durchfahren? Geho&#x0364;rt<lb/>
fremden Meinungen un&#x017F;er Ge&#x017F;chmack und<lb/>
Ver&#x017F;tand, un&#x017F;er Wille und Gewi&#x017F;&#x017F;en ? Ge-<lb/>
ho&#x0364;ren den Seele-Verka&#x0364;ufern <hi rendition="#g">un&#x017F;ere<lb/>
Seelen?</hi></p><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[56/0075] 96. „_ , _ ! „Enthalte dich, dul- de!“ Sind wir denn mit der Literatur aller Welt vermaͤhlet? Iſt kein Riegel zu finden, der uns gegen das Andringen ſchwarzer Buchſtaben ſchuͤtze? kein Seil zu finden, das uns am Maſtbaum halte, indem wir mitten durch den Geſang Derer, die da wiſſen, was war, iſt und ſeyn wird, gerade hin durchfahren? Gehoͤrt fremden Meinungen unſer Geſchmack und Verſtand, unſer Wille und Gewiſſen ? Ge- hoͤren den Seele-Verkaͤufern unſere Seelen?

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/herder_humanitaet08_1796
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/herder_humanitaet08_1796/75
Zitationshilfe: Herder, Johann Gottfried von: Briefe zu Beförderung der Humanität. Bd. 8. Riga, 1796, S. 56. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/herder_humanitaet08_1796/75>, abgerufen am 24.11.2024.