Herder, Johann Gottfried von: Briefe zu Beförderung der Humanität. Bd. 8. Riga, 1796.oder der Stanze, der Reim am wenigsten, Immer hatten diese, auch in den dun- oder der Stanze, der Reim am wenigſten, Immer hatten dieſe, auch in den dun- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0021" n="2"/> oder der Stanze, der Reim am wenigſten,<lb/> keine Scholaſtik, ſelbſt die Arabiſche Phi-<lb/> loſophie nicht, ſie mochte aus Spanien,<lb/> Afrika oder Palaͤſtina kommen, konnte ihr<lb/> dieſe Regel gewaͤhren; nur Ein Mittel<lb/> war dazu, die <hi rendition="#g">Wiedererweckung der<lb/> Alten</hi>.</p><lb/> <p>Immer hatten dieſe, auch in den dun-<lb/> kelſten Jahrhunderten einige Liebhaber, ſo-<lb/> gar Nachahmer gefunden, ob man von<lb/> ihnen gleich nur Wenige kannte und dieſe<lb/> Wenigen in einer finſtern Luft durch einen<lb/> haͤßlichen Nebel anſah. Bekanntlich war<lb/><hi rendition="#g">Petrarka</hi> Einer der Erſten, der ſich durch<lb/> unablaͤßigen Fleiß eine faſt claſſiſche Denk-<lb/> art angebildet hatte, ohne welche er ſeine<lb/> liebliche <hi rendition="#g">Vulgarpoëſie</hi> ſchwerlich haͤtte<lb/> erſchaffen moͤgen. Ihm folgten mehrere<lb/> Liebhaber und Bewunderer der Alten, bis<lb/> nach einer langen Morgenroͤthe endlich hel-<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [2/0021]
oder der Stanze, der Reim am wenigſten,
keine Scholaſtik, ſelbſt die Arabiſche Phi-
loſophie nicht, ſie mochte aus Spanien,
Afrika oder Palaͤſtina kommen, konnte ihr
dieſe Regel gewaͤhren; nur Ein Mittel
war dazu, die Wiedererweckung der
Alten.
Immer hatten dieſe, auch in den dun-
kelſten Jahrhunderten einige Liebhaber, ſo-
gar Nachahmer gefunden, ob man von
ihnen gleich nur Wenige kannte und dieſe
Wenigen in einer finſtern Luft durch einen
haͤßlichen Nebel anſah. Bekanntlich war
Petrarka Einer der Erſten, der ſich durch
unablaͤßigen Fleiß eine faſt claſſiſche Denk-
art angebildet hatte, ohne welche er ſeine
liebliche Vulgarpoëſie ſchwerlich haͤtte
erſchaffen moͤgen. Ihm folgten mehrere
Liebhaber und Bewunderer der Alten, bis
nach einer langen Morgenroͤthe endlich hel-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |