Herder, Johann Gottfried von: Briefe zu Beförderung der Humanität. Bd. 7. Riga, 1796.verbitten, wenn wir wie die Araber den- Füge ich nun zu dieser Reimgalan- lich, cernere licet characterem, qui per rhyth-
mos et alliterationes mera vibrat acumina. Schultens in der Vorrede zu Erpenius Arabischer Grammatik. Mich dünkt, weder unsre Sprache noch unsre Nation habe die- sen angebohrnen Witzsprudelnden Reimcharak- ter. A. d. V. verbitten, wenn wir wie die Araber den- Fuͤge ich nun zu dieſer Reimgalan- lich, cernere licet characterem, qui per rhyth-
mos et alliterationes mera vibrat acumina. Schultens in der Vorrede zu Erpenius Arabiſcher Grammatik. Mich duͤnkt, weder unſre Sprache noch unſre Nation habe die- ſen angebohrnen Witzſprudelnden Reimcharak- ter. A. d. V. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0113" n="96"/> verbitten, wenn wir wie die Araber <hi rendition="#g">den</hi>-<lb/><hi rendition="#g">ſelben</hi> Klang oder Endbuchſtaben einige<lb/> hundertmal wiederkommen ließen und in<lb/> heroiſchen Gedichten unſern Helden durch<lb/> Einen Reim zehntauſendmal wiederkom-<lb/> mend prieſen.</p><lb/> <p>Fuͤge ich nun zu dieſer <hi rendition="#g">Reimgalan</hi>-<lb/><hi rendition="#g">terie</hi> der Araber noch das andre Ge-<lb/> ſchenk hinzu, damit ſie (andre Nationen<lb/> nicht ausgeſchloſſen) die Poeſie der Euro-<lb/> paͤer beſchenkt haben, jene <hi rendition="#g">Phantome<lb/> Aſiatiſcher Einbildungskraft</hi> naͤm-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">lich,</fw><lb/><note xml:id="note-0113" prev="#note-0112" place="foot" n="*)"><hi rendition="#aq">cernere licet <hi rendition="#i">characterem</hi>, qui per <hi rendition="#i">rhyth-<lb/> mos</hi> et <hi rendition="#i">alliterationes mera vibrat acumina</hi>.</hi><lb/><hi rendition="#g">Schultens</hi> in der Vorrede zu <hi rendition="#g">Erpenius</hi><lb/> Arabiſcher Grammatik. Mich duͤnkt, weder<lb/> unſre Sprache noch unſre Nation habe die-<lb/> ſen angebohrnen Witzſprudelnden Reimcharak-<lb/> ter. A. d. V.</note><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [96/0113]
verbitten, wenn wir wie die Araber den-
ſelben Klang oder Endbuchſtaben einige
hundertmal wiederkommen ließen und in
heroiſchen Gedichten unſern Helden durch
Einen Reim zehntauſendmal wiederkom-
mend prieſen.
Fuͤge ich nun zu dieſer Reimgalan-
terie der Araber noch das andre Ge-
ſchenk hinzu, damit ſie (andre Nationen
nicht ausgeſchloſſen) die Poeſie der Euro-
paͤer beſchenkt haben, jene Phantome
Aſiatiſcher Einbildungskraft naͤm-
lich,
*)
*) cernere licet characterem, qui per rhyth-
mos et alliterationes mera vibrat acumina.
Schultens in der Vorrede zu Erpenius
Arabiſcher Grammatik. Mich duͤnkt, weder
unſre Sprache noch unſre Nation habe die-
ſen angebohrnen Witzſprudelnden Reimcharak-
ter. A. d. V.
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