Herder, Johann Gottfried von: Briefe zu Beförderung der Humanität. Bd. 6. Riga, 1795.
ab, und charakterisire sie also, Sechste Samml. E
ab, und charakteriſire ſie alſo, Sechste Samml. E
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ab, und charakteriſire ſie alſo,
daß man ſogleich ihre Natur wahr-
nimmt. Dies hat die Kunſt gethan, und
zwar (ich gehe alles voruͤber, was fuͤr luͤ-
ſterne Augen, in Wohlluſt- Kammern oder
Gaͤrten gemacht wurde) auf eine dem Ge-
nius dieſer Gattung ganz gemaͤße Weiſe.
Dieſem jungen Satyr ſprießt ein Hoͤrn-
chen, jenem ein Schweifchen; ſein ſpitzes
Ohr lauſcht, ſein Blick, ſeine Zunge luͤ-
ſtet; alſo iſt er ſchon ſeiner Art nach zum
gaukelnden Sprunge, zur luͤſternen Froͤh-
lichkeit gemacht; in dieſer Art hat die
Kunſt ihn ergriffen, und charakteriſiret.
Es giebt Satyren von großer Schoͤnheit;
nur ſobald ſie Satyren ſind, zeichnete ſie
die Kunſt aus, als der reinen Menſchheit
nicht ganz wuͤrdig. War es Grobheit oder
zartes Gefuͤhl, das dieſen Unterſchied
machte? Unſer Auge wuͤrde vielleicht nicht
Sechste Samml. E
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