bei Comenius siehet man seinen zwar nicht tiefdringenden, aber viel umfassenden Geist, seinen allenthalben aufs Nutzbare, auf Reform der Wissenschaften und Schu- len gestellten Sinn. Ueber ihn, der für sein Zeitalter mehr als Basedow war und noch mehr hätte seyn können, wünschte ich, daß Jemand ausführlicher spräche.
Holbergs Leben ist äußerst merkwür- dig und unterhaltend, wie es auch der Mann selbst war. In seiner Zeit und Lage, nach einer solchen Jugend, hat er ungemein viel geleistet; er riß sich selbst über die Denkart seines Landes hervor, und ward, zwar in keiner Bemühung ein Stern erster Größe, allenthalben aber ein freundlicher Stern mitten im dichten Nebel. Manche sei- ner Schriften sind noch jetzt sehr lesbar, zu- mal sein Klimm und seine Briefe. Unter den Alten waren ihm Plutarch und Lu-
bei Comenius ſiehet man ſeinen zwar nicht tiefdringenden, aber viel umfaſſenden Geiſt, ſeinen allenthalben aufs Nutzbare, auf Reform der Wiſſenſchaften und Schu- len geſtellten Sinn. Ueber ihn, der fuͤr ſein Zeitalter mehr als Baſedow war und noch mehr haͤtte ſeyn koͤnnen, wuͤnſchte ich, daß Jemand ausfuͤhrlicher ſpraͤche.
Holbergs Leben iſt aͤußerſt merkwuͤr- dig und unterhaltend, wie es auch der Mann ſelbſt war. In ſeiner Zeit und Lage, nach einer ſolchen Jugend, hat er ungemein viel geleiſtet; er riß ſich ſelbſt uͤber die Denkart ſeines Landes hervor, und ward, zwar in keiner Bemuͤhung ein Stern erſter Groͤße, allenthalben aber ein freundlicher Stern mitten im dichten Nebel. Manche ſei- ner Schriften ſind noch jetzt ſehr lesbar, zu- mal ſein Klimm und ſeine Briefe. Unter den Alten waren ihm Plutarch und Lu-
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bei Comenius ſiehet man ſeinen zwar
nicht tiefdringenden, aber viel umfaſſenden
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auf Reform der Wiſſenſchaften und Schu-
len geſtellten Sinn. Ueber ihn, der fuͤr
ſein Zeitalter mehr als Baſedow war
und noch mehr haͤtte ſeyn koͤnnen, wuͤnſchte
ich, daß Jemand ausfuͤhrlicher ſpraͤche.
Holbergs Leben iſt aͤußerſt merkwuͤr-
dig und unterhaltend, wie es auch der
Mann ſelbſt war. In ſeiner Zeit und Lage,
nach einer ſolchen Jugend, hat er ungemein
viel geleiſtet; er riß ſich ſelbſt uͤber die
Denkart ſeines Landes hervor, und ward,
zwar in keiner Bemuͤhung ein Stern erſter
Groͤße, allenthalben aber ein freundlicher
Stern mitten im dichten Nebel. Manche ſei-
ner Schriften ſind noch jetzt ſehr lesbar, zu-
mal ſein Klimm und ſeine Briefe. Unter
den Alten waren ihm Plutarch und Lu-
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Herder, Johann Gottfried von: Briefe zu Beförderung der Humanität. Bd. 5. Riga, 1795, S. 6. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/herder_humanitaet05_1795/21>, abgerufen am 16.07.2024.
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