Herder, Johann Gottfried von: Briefe zu Beförderung der Humanität. Bd. 5. Riga, 1795.sind von der Art, daß Ein Mensch allein "Weil er nicht zum Abendmal ging, ſind von der Art, daß Ein Menſch allein „Weil er nicht zum Abendmal ging, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0209" n="46"/> ſind von der Art, daß Ein Menſch allein<lb/> ſie nie zu Stande bringen mag. Hier<lb/> findet man kaum jemand, mit dem zu<lb/> ſprechen iſt, oder vielmehr, es iſt hier zu<lb/> Lande nicht hofmaͤnniſch, ſich von gelehr-<lb/> ten Dingen zu unterhalten. „Noch das<lb/> Jahr vor ſeinem Tode hatte er ſich vor-<lb/> genommen, nach Paris zu reiſen und da<lb/> ſein Leben zu beſchlieſſen.„</p><lb/> <p>„Weil er nicht zum Abendmal ging,<lb/> ſagt <hi rendition="#g">Eckardt</hi>, ſchalten die Prediger oft<lb/> oͤffentlich auf ihn; er blieb aber bei ſeiner<lb/> Weiſe. Gott weiß, was er vor Motiven<lb/> dazu gehabt, die gemeinen Leute hieſſen<lb/> ihn daher insgemein auf Platdeutſch <hi rendition="#g">Loͤ</hi>-<lb/><hi rendition="#g">venix</hi>, welches <hi rendition="#aq">qui ne croit rien</hi> heißet.“<lb/> Aus ſeinen Schriften und Bemuͤhungen<lb/> fuͤr die Vereinigung der Kirchen kennen<lb/> wir ſeine reinen und aufgeklaͤrten Reli-<lb/> gions-Grundſaͤtze gnugſam; gewiß kann<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [46/0209]
ſind von der Art, daß Ein Menſch allein
ſie nie zu Stande bringen mag. Hier
findet man kaum jemand, mit dem zu
ſprechen iſt, oder vielmehr, es iſt hier zu
Lande nicht hofmaͤnniſch, ſich von gelehr-
ten Dingen zu unterhalten. „Noch das
Jahr vor ſeinem Tode hatte er ſich vor-
genommen, nach Paris zu reiſen und da
ſein Leben zu beſchlieſſen.„
„Weil er nicht zum Abendmal ging,
ſagt Eckardt, ſchalten die Prediger oft
oͤffentlich auf ihn; er blieb aber bei ſeiner
Weiſe. Gott weiß, was er vor Motiven
dazu gehabt, die gemeinen Leute hieſſen
ihn daher insgemein auf Platdeutſch Loͤ-
venix, welches qui ne croit rien heißet.“
Aus ſeinen Schriften und Bemuͤhungen
fuͤr die Vereinigung der Kirchen kennen
wir ſeine reinen und aufgeklaͤrten Reli-
gions-Grundſaͤtze gnugſam; gewiß kann
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |