Herder, Johann Gottfried von: Briefe zu Beförderung der Humanität. Bd. 5. Riga, 1795.werden verächtlich, wenn man sie öffentlich Gewiß verzeihen Sie mir, daß ich von *) Feller. p. 4. 5. Fünfte Samml. C
werden veraͤchtlich, wenn man ſie oͤffentlich Gewiß verzeihen Sie mir, daß ich von *) Feller. p. 4. 5. Fuͤnfte Samml. C
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werden veraͤchtlich, wenn man ſie oͤffentlich
hinſtellt; unſre Feinde werden dadurch mehr
gewarnt, als gebaͤndigt. Indeſſen beſitze
ich manches Ueberdachte, das auch großen
Maͤnnern wichtig geſchienen hat, und in
unſern Zeiten dem Ganzen ſehr nuͤtzlich
ſeyn koͤnnte. Vor allem bin ich mir der
Treue bewußt und der Liebe zum allgemei-
nen Beſten.“ *)
Gewiß verzeihen Sie mir, daß ich von
Leibnitz Weißagungen ſobald auf ſeine
Vorſchlaͤge uͤbergegangen bin; eines klu-
gen Mannes Weißagungen ſind Vorſchlaͤ-
ge des Beſſern. Nicht auf Viſionen,
ſondern auf Erfahrungen und auf jene
dauerhafte Vernunftprinzipien ſind ſie ge-
bauet, die auch in die fernſte Zukunft rei-
chen. Da gluͤcklicher Weiſe die Akademie
*) Feller. p. 4. 5.
Fuͤnfte Samml. C
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Zitationshilfe: | Herder, Johann Gottfried von: Briefe zu Beförderung der Humanität. Bd. 5. Riga, 1795, S. 29. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/herder_humanitaet05_1795/192>, abgerufen am 23.07.2024. |