Herder, Johann Gottfried von: Briefe zu Beförderung der Humanität. Bd. 5. Riga, 1795."So oft ich, sagt er *) zu seinem Freunde *) Feller. Ot. Hannov. p. 121.
„So oft ich, ſagt er *) zu ſeinem Freunde *) Feller. Ot. Hannov. p. 121.
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„So oft ich, ſagt er *) zu ſeinem Freunde
Ludolf, den gefaͤhrlichen Zuſtand der
Dinge um uns her, und dabei unſre Traͤg-
heit, unſre verkehrten Rathſchlaͤge betrachte,
ſo oft ſchaͤme ich mich unſer vor den Augen
der Nachwelt. Offenbar geht es dahin aus,
daß in Europa ſich alles druͤber und drunter
kehre, und doch betraͤgt man ſich: als ob
alles in hoͤchſter Sicherheit ſei, und als ob
wir Gott ſelbſt zum Gewaͤhrsmann unſrer
Ruhe haͤtten. Ueber Kleinigkeiten ſtreitet
man; ums Große bekuͤmmert ſich niemand,
ſo daß es Eckel und Ueberdruß macht, an
die Geſchichte der gegenwaͤrtigen Zeit nur zu
denken. So gar ſehr beſtaͤtigen wir Deut-
ſchen die unguͤnſtigen Urtheile der Auslaͤnder
von uns durch unſer Betragen.“ —
*) Feller. Ot. Hannov. p. 121.
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Zitationshilfe: | Herder, Johann Gottfried von: Briefe zu Beförderung der Humanität. Bd. 5. Riga, 1795, S. 23. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/herder_humanitaet05_1795/186>, abgerufen am 23.07.2024. |