Herder, Johann Gottfried von: Briefe zu Beförderung der Humanität. Bd. 4. Riga, 1794.liebsten zum Trost des Sprachlosen Einen ihrer Gesänge belauschte ich neu- Philomele in T. Hast du die Klagen gehört, die jüngst vom einsamen Aste An den Ufern der Ilm Philomela tönte? Mir kamen Einige Laute davon; vernimm von ihnen den Nachhall. "Wie so Blätterlos ist der Hain! Wie leer das Gesträuche! Keine Stimme ertönt, als nur der Raben und Elstern I 2
liebſten zum Troſt des Sprachloſen Einen ihrer Geſaͤnge belauſchte ich neu- Philomele in T. Haſt du die Klagen gehoͤrt, die juͤngſt vom einſamen Aſte An den Ufern der Ilm Philomela toͤnte? Mir kamen Einige Laute davon; vernimm von ihnen den Nachhall. „Wie ſo Blaͤtterlos iſt der Hain! Wie leer das Geſtraͤuche! Keine Stimme ertoͤnt, als nur der Raben und Elſtern I 2
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0136" n="131"/> liebſten zum Troſt des <hi rendition="#g">Sprachloſen</hi><lb/> Kummers der Menſchheit.</p><lb/> <p>Einen ihrer Geſaͤnge belauſchte ich neu-<lb/> lich zu einer Zeit, da Nachtigallen ſonſt<lb/> ſchweigen, und theile Ihnen ſolchen, wie<lb/> ihn ein Freund aufſchrieb, mit:</p><lb/> <div n="2"> <head><hi rendition="#g">Philomele in T</hi>.</head><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Haſt du die Klagen gehoͤrt, die juͤngſt vom</l><lb/> <l>einſamen Aſte</l><lb/> <l>An den Ufern der Ilm Philomela toͤnte?</l><lb/> <l>Mir kamen</l><lb/> <l>Einige Laute davon; vernimm von ihnen den</l><lb/> <l>Nachhall.</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>„Wie ſo Blaͤtterlos iſt der Hain! Wie</l><lb/> <l>leer das Geſtraͤuche!</l><lb/> <l>Keine Stimme ertoͤnt, als nur der Raben und</l><lb/> <l>Elſtern</l><lb/> <fw place="bottom" type="sig">I 2</fw><lb/> </lg> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [131/0136]
liebſten zum Troſt des Sprachloſen
Kummers der Menſchheit.
Einen ihrer Geſaͤnge belauſchte ich neu-
lich zu einer Zeit, da Nachtigallen ſonſt
ſchweigen, und theile Ihnen ſolchen, wie
ihn ein Freund aufſchrieb, mit:
Philomele in T.
Haſt du die Klagen gehoͤrt, die juͤngſt vom
einſamen Aſte
An den Ufern der Ilm Philomela toͤnte?
Mir kamen
Einige Laute davon; vernimm von ihnen den
Nachhall.
„Wie ſo Blaͤtterlos iſt der Hain! Wie
leer das Geſtraͤuche!
Keine Stimme ertoͤnt, als nur der Raben und
Elſtern
I 2
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |