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Herder, Johann Gottfried von: Briefe zu Beförderung der Humanität. Bd. 3. Riga, 1794.

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ner, der Vernunft hat, großmüthig und frei.
Gegen Menschen aber, als gegen vernünf-
tige Wesen, betrage dich mit gemeinschaftli-
cher, geselliger Vernunft."

"Die Menschen sind um einander willen
da. Belehre sie also, oder ertrage sie."

"Fange endlich einmal an ein Mensch zu
seyn; hüte dich aber eben so wohl, den Men-
schen zu schmeicheln, als über sie zu zürnen.
Beides ist wider die Pflicht der Gesellschaft;
beides ist schädlich."

"Welche Macht und Würde hat der
Mensch! Nichts zu thun, als was die Gott-
heit selbst billigen würde; und alles aufzu-
nehmen, was ihm Gott anweiset."

"Mensch! Du warest in diesem großen
Staate Gottes ein Mitbürger; was küm-
mert es dich, daß du es nur fünf Jahre lang
warest? Was nach Gesetzen geschieht, thut
Niemandem unrecht. Was ist denn Schreck-

liches

ner, der Vernunft hat, großmuͤthig und frei.
Gegen Menſchen aber, als gegen vernuͤnf-
tige Weſen, betrage dich mit gemeinſchaftli-
cher, geſelliger Vernunft.“

„Die Menſchen ſind um einander willen
da. Belehre ſie alſo, oder ertrage ſie.“

„Fange endlich einmal an ein Menſch zu
ſeyn; huͤte dich aber eben ſo wohl, den Men-
ſchen zu ſchmeicheln, als uͤber ſie zu zuͤrnen.
Beides iſt wider die Pflicht der Geſellſchaft;
beides iſt ſchaͤdlich.“

„Welche Macht und Wuͤrde hat der
Menſch! Nichts zu thun, als was die Gott-
heit ſelbſt billigen wuͤrde; und alles aufzu-
nehmen, was ihm Gott anweiſet.“

„Menſch! Du wareſt in dieſem großen
Staate Gottes ein Mitbuͤrger; was kuͤm-
mert es dich, daß du es nur fuͤnf Jahre lang
wareſt? Was nach Geſetzen geſchieht, thut
Niemandem unrecht. Was iſt denn Schreck-

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[32/0041] ner, der Vernunft hat, großmuͤthig und frei. Gegen Menſchen aber, als gegen vernuͤnf- tige Weſen, betrage dich mit gemeinſchaftli- cher, geſelliger Vernunft.“ „Die Menſchen ſind um einander willen da. Belehre ſie alſo, oder ertrage ſie.“ „Fange endlich einmal an ein Menſch zu ſeyn; huͤte dich aber eben ſo wohl, den Men- ſchen zu ſchmeicheln, als uͤber ſie zu zuͤrnen. Beides iſt wider die Pflicht der Geſellſchaft; beides iſt ſchaͤdlich.“ „Welche Macht und Wuͤrde hat der Menſch! Nichts zu thun, als was die Gott- heit ſelbſt billigen wuͤrde; und alles aufzu- nehmen, was ihm Gott anweiſet.“ „Menſch! Du wareſt in dieſem großen Staate Gottes ein Mitbuͤrger; was kuͤm- mert es dich, daß du es nur fuͤnf Jahre lang wareſt? Was nach Geſetzen geſchieht, thut Niemandem unrecht. Was iſt denn Schreck- liches

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Zitationshilfe: Herder, Johann Gottfried von: Briefe zu Beförderung der Humanität. Bd. 3. Riga, 1794, S. 32. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/herder_humanitaet03_1794/41>, abgerufen am 24.11.2024.