kriege, noch mehr aber beim Handel, bei jeder Art des Gewerbs und Fleißes, selbst in der Art der Erhebung öffentlicher Gefälle und Lasten, bei Behandlung stehender Heere zu Friedenszeiten, (diesem entsetzlichen Druck der Menschheit,) bei Einrichtung öffentli- cher Gebäude, insonderheit der Gefängniße und Krankenhäuser, bei Behandlung der Krankheiten und einer der ärgsten Krank- heiten unsres Welttheils, der Rechtshändel und rechtlichen Strafen, noch klärer endlich in Behandlung der Wissenschaften, Ein- richtungen der Policei, öffentlichen Religion, Erziehung und des ganzen häuslichen Lebens bemerken? Durch Noth gezwungen, wider unsern Willen müßen wir einmal, Gott gebe bald, vernünftigere, billigere Men- schen werden.
kriege, noch mehr aber beim Handel, bei jeder Art des Gewerbs und Fleißes, ſelbſt in der Art der Erhebung oͤffentlicher Gefaͤlle und Laſten, bei Behandlung ſtehender Heere zu Friedenszeiten, (dieſem entſetzlichen Druck der Menſchheit,) bei Einrichtung oͤffentli- cher Gebaͤude, inſonderheit der Gefaͤngniße und Krankenhaͤuſer, bei Behandlung der Krankheiten und einer der aͤrgſten Krank- heiten unſres Welttheils, der Rechtshaͤndel und rechtlichen Strafen, noch klaͤrer endlich in Behandlung der Wiſſenſchaften, Ein- richtungen der Policei, oͤffentlichen Religion, Erziehung und des ganzen haͤuslichen Lebens bemerken? Durch Noth gezwungen, wider unſern Willen muͤßen wir einmal, Gott gebe bald, vernuͤnftigere, billigere Men- ſchen werden.
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kriege, noch mehr aber beim Handel, bei
jeder Art des Gewerbs und Fleißes, ſelbſt
in der Art der Erhebung oͤffentlicher Gefaͤlle
und Laſten, bei Behandlung ſtehender Heere
zu Friedenszeiten, (dieſem entſetzlichen Druck
der Menſchheit,) bei Einrichtung oͤffentli-
cher Gebaͤude, inſonderheit der Gefaͤngniße
und Krankenhaͤuſer, bei Behandlung der
Krankheiten und einer der aͤrgſten Krank-
heiten unſres Welttheils, der Rechtshaͤndel
und rechtlichen Strafen, noch klaͤrer endlich
in Behandlung der Wiſſenſchaften, Ein-
richtungen der Policei, oͤffentlichen Religion,
Erziehung und des ganzen haͤuslichen Lebens
bemerken? Durch Noth gezwungen, wider
unſern Willen muͤßen wir einmal, Gott
gebe bald, vernuͤnftigere, billigere Men-
ſchen werden.
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Herder, Johann Gottfried von: Briefe zu Beförderung der Humanität. Bd. 2. Riga, 1793, S. 52. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/herder_humanitaet02_1793/57>, abgerufen am 17.02.2025.
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