Herder, Johann Gottfried von: Briefe zu Beförderung der Humanität. Bd. 1. Riga, 1793.Der Patriot. Von allen Helden, die der Welt Als ewige Gestirne glänzen, Durch alle Gegenden bis an der Erde Gränzen, O Patriot, bist du mein Held. Der du, von Menschen oft verkannt, Dich ganz dem Vaterlande schenkest, Nur seine Leiden fühlst, nur seine Größe den est, Und lebst und stirbst fürs Vaterland. Umsonst sucht von der Tugend Bahn
Der Eigennutz dich zu verdrängen, Und führet wider dich, mit Jauchzen und Gesängen, Die lockende Verführung an; Der Patriot. Von allen Helden, die der Welt Als ewige Geſtirne glaͤnzen, Durch alle Gegenden bis an der Erde Graͤnzen, O Patriot, biſt du mein Held. Der du, von Menſchen oft verkannt, Dich ganz dem Vaterlande ſchenkeſt, Nur ſeine Leiden fuͤhlſt, nur ſeine Groͤße den eſt, Und lebſt und ſtirbſt fuͤrs Vaterland. Umſonſt ſucht von der Tugend Bahn
Der Eigennutz dich zu verdraͤngen, Und fuͤhret wider dich, mit Jauchzen und Geſaͤngen, Die lockende Verfuͤhrung an; <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0059" n="52"/> <lg type="poem"> <head>Der Patriot.</head><lb/> <l> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </l> <lg n="1"> <l>Von allen Helden, die der Welt</l><lb/> <l>Als ewige Geſtirne glaͤnzen,</l><lb/> <l>Durch alle Gegenden bis an der Erde</l><lb/> <l>Graͤnzen,</l><lb/> <l>O Patriot, biſt du mein Held.</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Der du, von Menſchen oft verkannt,</l><lb/> <l>Dich ganz dem Vaterlande ſchenkeſt,</l><lb/> <l>Nur ſeine Leiden fuͤhlſt, nur ſeine Groͤße</l><lb/> <l>den eſt,</l><lb/> <l>Und lebſt und ſtirbſt fuͤrs Vaterland.</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l>Umſonſt ſucht von der Tugend Bahn</l><lb/> <l>Der Eigennutz dich zu verdraͤngen,</l><lb/> <l>Und fuͤhret wider dich, mit Jauchzen und</l><lb/> <l>Geſaͤngen,</l><lb/> <l>Die lockende Verfuͤhrung an;</l> </lg><lb/> <l> </l> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [52/0059]
Der Patriot.
Von allen Helden, die der Welt
Als ewige Geſtirne glaͤnzen,
Durch alle Gegenden bis an der Erde
Graͤnzen,
O Patriot, biſt du mein Held.
Der du, von Menſchen oft verkannt,
Dich ganz dem Vaterlande ſchenkeſt,
Nur ſeine Leiden fuͤhlſt, nur ſeine Groͤße
den eſt,
Und lebſt und ſtirbſt fuͤrs Vaterland.
Umſonſt ſucht von der Tugend Bahn
Der Eigennutz dich zu verdraͤngen,
Und fuͤhret wider dich, mit Jauchzen und
Geſaͤngen,
Die lockende Verfuͤhrung an;
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/herder_humanitaet01_1793 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/herder_humanitaet01_1793/59 |
Zitationshilfe: | Herder, Johann Gottfried von: Briefe zu Beförderung der Humanität. Bd. 1. Riga, 1793, S. 52. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/herder_humanitaet01_1793/59>, abgerufen am 16.02.2025. |