Herder, Johann Gottfried von: Briefe zu Beförderung der Humanität. Bd. 1. Riga, 1793.demüthige Heuchelei hier verschweigt, das 7. Sind Sie oder jemand ihrer Bekann- (So hoch die Arzneikunst gestiegen ist: demuͤthige Heuchelei hier verſchweigt, das 7. Sind Sie oder jemand ihrer Bekann- (So hoch die Arzneikunſt geſtiegen iſt: <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0035" n="28"/> demuͤthige Heuchelei hier verſchweigt, das<lb/> entdeckt und uͤbertreibt dort eine kecke Laͤſter-<lb/> zunge deſto aͤrger. So wird endlich der<lb/> Sinn der Menſchheit verruͤckt, und das<lb/> moraliſche Auge geblendet. Alles ſcheint<lb/> uns natuͤrlich, nur die Natur des Menſchen<lb/> nicht, deren Weisheit und Thorheit mit<lb/> ihren klaren Folgen, uns unanſchaubare<lb/> Dinge, unausſprechliche Raͤthſel bleiben<lb/> ſollen. Und doch welche Natur von außen<lb/> und innen laͤge uns naͤher, als die Natur<lb/> des Menſchen?)</p><lb/> <p>7. Sind Sie oder jemand ihrer Bekann-<lb/> ten neulich krank oder verwundet ge-<lb/> weſen? Welche Mittel wurden ge-<lb/> braucht und welches waren die Wir-<lb/> kungen?</p><lb/> <p>(So hoch die Arzneikunſt geſtiegen iſt:<lb/> ſo hat jeder geſchicktere Arzt anerkannt, daß<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [28/0035]
demuͤthige Heuchelei hier verſchweigt, das
entdeckt und uͤbertreibt dort eine kecke Laͤſter-
zunge deſto aͤrger. So wird endlich der
Sinn der Menſchheit verruͤckt, und das
moraliſche Auge geblendet. Alles ſcheint
uns natuͤrlich, nur die Natur des Menſchen
nicht, deren Weisheit und Thorheit mit
ihren klaren Folgen, uns unanſchaubare
Dinge, unausſprechliche Raͤthſel bleiben
ſollen. Und doch welche Natur von außen
und innen laͤge uns naͤher, als die Natur
des Menſchen?)
7. Sind Sie oder jemand ihrer Bekann-
ten neulich krank oder verwundet ge-
weſen? Welche Mittel wurden ge-
braucht und welches waren die Wir-
kungen?
(So hoch die Arzneikunſt geſtiegen iſt:
ſo hat jeder geſchicktere Arzt anerkannt, daß
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