Herder, Johann Gottfried von: Briefe zu Beförderung der Humanität. Bd. 1. Riga, 1793.Zerrißest leicht wie Spinnengewebe sie, Daß nicht die stolze Fichte des Normanns mehr Dem Bruderhafen huldigt, eh sie Schwellende Segel dem Ostwind öffne *). Nicht gleiche Gaben spendet des Vaters Hand
Den Völkern. Eisen starret im Schachte dort, Hier wanken Aehren, unsres Tisches Freude gedeihet auf fernen Bergen. aller in den Weg gelegten Schwierigkeiten mit Muth durchsetzte, Freiheit und Eigenthum. *) Den Norwegern ist die Ueberfahrt nach
Westindien leichter als den Dänen, deren Schiffe der Kategat oft aufhält. Jene dieses Vortheils zu berauben, verpflichtete man die Schiffer, vor der Fahrt nach Westindien erst in Koppenhagen einzulaufen. Man nannte das sich präsentiren. Zerrißeſt leicht wie Spinnengewebe ſie, Daß nicht die ſtolze Fichte des Normanns mehr Dem Bruderhafen huldigt, eh ſie Schwellende Segel dem Oſtwind oͤffne *). Nicht gleiche Gaben ſpendet des Vaters Hand
Den Voͤlkern. Eiſen ſtarret im Schachte dort, Hier wanken Aehren, unſres Tiſches Freude gedeihet auf fernen Bergen. aller in den Weg gelegten Schwierigkeiten mit Muth durchſetzte, Freiheit und Eigenthum. *) Den Norwegern iſt die Ueberfahrt nach
Weſtindien leichter als den Daͤnen, deren Schiffe der Kategat oft aufhaͤlt. Jene dieſes Vortheils zu berauben, verpflichtete man die Schiffer, vor der Fahrt nach Weſtindien erſt in Koppenhagen einzulaufen. Man nannte das ſich praͤſentiren. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <lg type="poem"> <l> <pb facs="#f0185" n="178"/> </l> <lg n="6"> <l>Zerrißeſt leicht wie Spinnengewebe ſie,</l><lb/> <l>Daß nicht die ſtolze Fichte des Normanns</l><lb/> <l>mehr</l><lb/> <l>Dem Bruderhafen huldigt, eh ſie</l><lb/> <l>Schwellende Segel dem Oſtwind</l><lb/> <l>oͤffne <note place="foot" n="*)">Den Norwegern iſt die Ueberfahrt nach<lb/> Weſtindien leichter als den Daͤnen, deren Schiffe<lb/> der Kategat oft aufhaͤlt. Jene dieſes Vortheils<lb/> zu berauben, verpflichtete man die Schiffer, vor<lb/> der Fahrt nach Weſtindien erſt in Koppenhagen<lb/> einzulaufen. Man nannte das <hi rendition="#g">ſich praͤſentiren</hi>.</note>.</l> </lg><lb/> <lg n="7"> <l>Nicht gleiche Gaben ſpendet des Vaters Hand</l><lb/> <l>Den Voͤlkern. Eiſen ſtarret im Schachte</l><lb/> <l>dort,</l><lb/> <l>Hier wanken Aehren, unſres Tiſches</l><lb/> <l>Freude gedeihet auf fernen Bergen.</l> </lg><lb/> <note xml:id="note-0185" prev="#note-0184" place="foot" n="*)">aller in den Weg gelegten Schwierigkeiten mit<lb/> Muth durchſetzte, Freiheit und Eigenthum.</note><lb/> <l> </l> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [178/0185]
Zerrißeſt leicht wie Spinnengewebe ſie,
Daß nicht die ſtolze Fichte des Normanns
mehr
Dem Bruderhafen huldigt, eh ſie
Schwellende Segel dem Oſtwind
oͤffne *).
Nicht gleiche Gaben ſpendet des Vaters Hand
Den Voͤlkern. Eiſen ſtarret im Schachte
dort,
Hier wanken Aehren, unſres Tiſches
Freude gedeihet auf fernen Bergen.
*)
*) Den Norwegern iſt die Ueberfahrt nach
Weſtindien leichter als den Daͤnen, deren Schiffe
der Kategat oft aufhaͤlt. Jene dieſes Vortheils
zu berauben, verpflichtete man die Schiffer, vor
der Fahrt nach Weſtindien erſt in Koppenhagen
einzulaufen. Man nannte das ſich praͤſentiren.
*) aller in den Weg gelegten Schwierigkeiten mit
Muth durchſetzte, Freiheit und Eigenthum.
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