Herder, Johann Gottfried von: Ideen zur Philosophie der Geschichte der Menschheit. Bd. 2. Riga u. a., 1785.Das bisher entworfene Gemälde der Nationen soll I. Jn so verschiedenen Formen das Menschenge- schlecht auf der Erde erscheint: so ists doch überall Ein' und dieselbe Menschengattung. Sind in der Natur keine zwei Blätter eines Baums ein- Ver- Jdeen, II. Th. K
Das bisher entworfene Gemaͤlde der Nationen ſoll I. Jn ſo verſchiedenen Formen das Menſchenge- ſchlecht auf der Erde erſcheint: ſo iſts doch uͤberall Ein' und dieſelbe Menſchengattung. Sind in der Natur keine zwei Blaͤtter eines Baums ein- Ver- Jdeen, II. Th. K
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Das bisher entworfene Gemaͤlde der Nationen ſoll
nichts als der Vorgrund ſeyn, uͤber welchem wir
einige Bemerkungen weiter auszeichnen; ſo wie auch die
Gruppen deſſelben nichts ſeyn wollen, als was die templa
des Augurs am Himmel waren, bezirkte Raͤume fuͤr unſern
Blick, Huͤlfsmittel fuͤr unſer Gedaͤchtniß. Laſſet uns ſehen,
was ſich in ihnen zur Philoſophie unſres Geſchlechts darbeut.
I.
Jn ſo verſchiedenen Formen das Menſchenge-
ſchlecht auf der Erde erſcheint: ſo iſts doch
uͤberall Ein' und dieſelbe Menſchengattung.
Sind in der Natur keine zwei Blaͤtter eines Baums ein-
ander gleich: ſo ſinds noch weniger zwei Menſchengeſichte
und zwei menſchliche Organiſationen. Welcher unendlichen
Ver-
Jdeen, II. Th. K
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