Herder, Johann Gottfried von: Ideen zur Philosophie der Geschichte der Menschheit. Bd. 2. Riga u. a., 1785.wenn Jemand, der es kann, die hie und da zerstreueten Sieben- französisch und derer de Bry Gemälde, die nachher in schlech-
tern Nachstichen beinah in alle spätere Bücher übergegangen sind, nicht avthentisch. Nach Forsters Zeugniß hat auch Hodges noch die Otahitischen Gemälde idealisiret. Jndessen wäre es zu wünschen, daß nach den Anfängen, die wir haben, die ge- naue und gleichsam Natur-historische Kunst in Abbildung der Menschengeschlechter für alle Gegenden der Welt ununterbro- chen dauren möge. Niebuhr, Parkinson, Cook, Höst Georgi, Marion u. a. rechne ich zu diesen Anfängen; die letzte Reise Cooks scheint nach dem Ruhm, den man ihren Gemählden giebt, eine neue höhere Periode anzufangen, der ich in andern Welttheilen die Fortsetzung und eine gemeinnützi- gere Bekanntmachung wünsche. wenn Jemand, der es kann, die hie und da zerſtreueten Sieben- franzoͤſiſch und derer de Bry Gemaͤlde, die nachher in ſchlech-
tern Nachſtichen beinah in alle ſpaͤtere Buͤcher uͤbergegangen ſind, nicht avthentiſch. Nach Forſters Zeugniß hat auch Hodges noch die Otahitiſchen Gemaͤlde idealiſiret. Jndeſſen waͤre es zu wuͤnſchen, daß nach den Anfaͤngen, die wir haben, die ge- naue und gleichſam Natur-hiſtoriſche Kunſt in Abbildung der Menſchengeſchlechter fuͤr alle Gegenden der Welt ununterbro- chen dauren moͤge. Niebuhr, Parkinſon, Cook, Hoͤſt Georgi, Marion u. a. rechne ich zu dieſen Anfaͤngen; die letzte Reiſe Cooks ſcheint nach dem Ruhm, den man ihren Gemaͤhlden giebt, eine neue hoͤhere Periode anzufangen, der ich in andern Welttheilen die Fortſetzung und eine gemeinnuͤtzi- gere Bekanntmachung wuͤnſche. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0082" n="70"/> wenn Jemand, der es kann, die hie und da zerſtreueten<lb/> treuen Gemaͤlde der Verſchiedenheit unſres Geſchlechts ſamm-<lb/> lete und damit den Grund zu einer ſprechenden <hi rendition="#fr">Naturlehre</hi><lb/> und <hi rendition="#fr">Phyſiognomik der Menſchheit</hi> legte. Philoſophiſcher<lb/> koͤnnte die Kunſt ſchwerlich angewandt werden und eine anthro-<lb/> pologiſche Charte der Erde, wie <hi rendition="#fr">Zimmermann</hi> eine zoologiſche<lb/> verſucht hat, auf der nichts angedeutet werden muͤßte, als was<lb/> Diverſitaͤt der Menſchheit iſt, dieſe aber auch in allen Er-<lb/> ſcheinungen und Ruͤckſichten; eine ſolche wuͤrde das philan-<lb/> thropiſche Werk kroͤnen.</p><lb/> <p> <note xml:id="seg2pn_2_2" prev="#seg2pn_2_1" place="foot" n="a)">franzoͤſiſch und derer <hi rendition="#fr">de Bry</hi> Gemaͤlde, die nachher in ſchlech-<lb/> tern Nachſtichen beinah in alle ſpaͤtere Buͤcher uͤbergegangen ſind,<lb/> nicht avthentiſch. Nach <hi rendition="#fr">Forſters</hi> Zeugniß hat auch <hi rendition="#fr">Hodges</hi><lb/> noch die Otahitiſchen Gemaͤlde idealiſiret. Jndeſſen waͤre es zu<lb/> wuͤnſchen, daß nach den Anfaͤngen, die wir haben, die ge-<lb/> naue und gleichſam Natur-hiſtoriſche Kunſt in Abbildung der<lb/> Menſchengeſchlechter fuͤr alle Gegenden der Welt ununterbro-<lb/> chen dauren moͤge. <hi rendition="#fr">Niebuhr, Parkinſon, Cook, Hoͤſt<lb/> Georgi, Marion</hi> u. a. rechne ich zu dieſen Anfaͤngen; die<lb/> letzte Reiſe <hi rendition="#fr">Cooks</hi> ſcheint nach dem Ruhm, den man ihren<lb/> Gemaͤhlden giebt, eine neue hoͤhere Periode anzufangen, der<lb/> ich in andern Welttheilen die Fortſetzung und eine gemeinnuͤtzi-<lb/> gere Bekanntmachung wuͤnſche.</note> </p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Sieben-</fw><lb/> </body> </text> </TEI> [70/0082]
wenn Jemand, der es kann, die hie und da zerſtreueten
treuen Gemaͤlde der Verſchiedenheit unſres Geſchlechts ſamm-
lete und damit den Grund zu einer ſprechenden Naturlehre
und Phyſiognomik der Menſchheit legte. Philoſophiſcher
koͤnnte die Kunſt ſchwerlich angewandt werden und eine anthro-
pologiſche Charte der Erde, wie Zimmermann eine zoologiſche
verſucht hat, auf der nichts angedeutet werden muͤßte, als was
Diverſitaͤt der Menſchheit iſt, dieſe aber auch in allen Er-
ſcheinungen und Ruͤckſichten; eine ſolche wuͤrde das philan-
thropiſche Werk kroͤnen.
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Sieben-
a) franzoͤſiſch und derer de Bry Gemaͤlde, die nachher in ſchlech-
tern Nachſtichen beinah in alle ſpaͤtere Buͤcher uͤbergegangen ſind,
nicht avthentiſch. Nach Forſters Zeugniß hat auch Hodges
noch die Otahitiſchen Gemaͤlde idealiſiret. Jndeſſen waͤre es zu
wuͤnſchen, daß nach den Anfaͤngen, die wir haben, die ge-
naue und gleichſam Natur-hiſtoriſche Kunſt in Abbildung der
Menſchengeſchlechter fuͤr alle Gegenden der Welt ununterbro-
chen dauren moͤge. Niebuhr, Parkinſon, Cook, Hoͤſt
Georgi, Marion u. a. rechne ich zu dieſen Anfaͤngen; die
letzte Reiſe Cooks ſcheint nach dem Ruhm, den man ihren
Gemaͤhlden giebt, eine neue hoͤhere Periode anzufangen, der
ich in andern Welttheilen die Fortſetzung und eine gemeinnuͤtzi-
gere Bekanntmachung wuͤnſche.
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