Herder, Johann Gottfried von: Ideen zur Philosophie der Geschichte der Menschheit. Bd. 2. Riga u. a., 1785.Kreislauf bestimmter Organisationen gebunden, aus dem sie VI. Fortsetzung der ältesten Schrifttradition über den Anfang der Menschengeschichte. Gefallen meinem Leser die reinen Jdeen dieser alten Tradi- sammen-
Kreislauf beſtimmter Organiſationen gebunden, aus dem ſie VI. Fortſetzung der aͤlteſten Schrifttradition uͤber den Anfang der Menſchengeſchichte. Gefallen meinem Leſer die reinen Jdeen dieſer alten Tradi- ſammen-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0338" n="326"/> Kreislauf beſtimmter Organiſationen gebunden, aus dem ſie<lb/> nicht weichen kann, weil der bildende Geiſt ſich allem einver-<lb/> leibt hat, dem er ſich einverleiben konnte. Daß nun aber ein<lb/> ſolches Kunſtwerk nicht ewig beſtehen koͤnne, daß der Kreis-<lb/> lauf, der einen Anfang gehabt hat, nothwendig auch ein En-<lb/> de haben muͤſſe, iſt Natur der Sache. Die ſchoͤne Schoͤpfung<lb/> arbeitet ſich zum Chaos, wie ſie aus einem Chaos ſich heraus-<lb/> arbeitete: ihre Formen nuͤtzen ſich ab: jeder Organismus ver-<lb/> feint ſich und altert. Auch der große Organismus der Erde<lb/> muß alſo ſein Grab finden, aus dem er, wenn ſeine Zeit kommt,<lb/> zu einer neuen Geſtalt emporſteigt.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head><hi rendition="#aq">VI.</hi><lb/> Fortſetzung der aͤlteſten Schrifttradition uͤber<lb/> den Anfang der Menſchengeſchichte.</head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <p><hi rendition="#in">G</hi>efallen meinem Leſer die reinen Jdeen dieſer alten Tradi-<lb/> tion, die ich ohne Hypotheſe oder Verzierung dahingeſtellt ha-<lb/> be: ſo laſſet uns dieſelbe verfolgen, wenn wir zuvor noch auf<lb/> das Ganze dieſes Schoͤpfungsgemaͤldes einen Blick geworfen<lb/> haben. Wodurch zeichnet es ſich vor allen Maͤhrchen und<lb/> Traditionen der hoͤheren Aſiaten ſo einzig aus? Durch Zu-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ſammen-</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [326/0338]
Kreislauf beſtimmter Organiſationen gebunden, aus dem ſie
nicht weichen kann, weil der bildende Geiſt ſich allem einver-
leibt hat, dem er ſich einverleiben konnte. Daß nun aber ein
ſolches Kunſtwerk nicht ewig beſtehen koͤnne, daß der Kreis-
lauf, der einen Anfang gehabt hat, nothwendig auch ein En-
de haben muͤſſe, iſt Natur der Sache. Die ſchoͤne Schoͤpfung
arbeitet ſich zum Chaos, wie ſie aus einem Chaos ſich heraus-
arbeitete: ihre Formen nuͤtzen ſich ab: jeder Organismus ver-
feint ſich und altert. Auch der große Organismus der Erde
muß alſo ſein Grab finden, aus dem er, wenn ſeine Zeit kommt,
zu einer neuen Geſtalt emporſteigt.
VI.
Fortſetzung der aͤlteſten Schrifttradition uͤber
den Anfang der Menſchengeſchichte.
Gefallen meinem Leſer die reinen Jdeen dieſer alten Tradi-
tion, die ich ohne Hypotheſe oder Verzierung dahingeſtellt ha-
be: ſo laſſet uns dieſelbe verfolgen, wenn wir zuvor noch auf
das Ganze dieſes Schoͤpfungsgemaͤldes einen Blick geworfen
haben. Wodurch zeichnet es ſich vor allen Maͤhrchen und
Traditionen der hoͤheren Aſiaten ſo einzig aus? Durch Zu-
ſammen-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |