Herder, Johann Gottfried von: Ideen zur Philosophie der Geschichte der Menschheit. Bd. 1. Riga u. a., 1784.tensystem nicht denken, so wenig ein Cirkel ohne Mittelpunkt Mich a) (Kants) allgemeine Naturgeschichte und Theorie des
Himmels, Königsb. und Leipz. 1755. Eine Schrift, die un- bekannter geblieben ist, als ihr Jnhalt verdiente. Lambert in seinen kosmologischen Briefen hat, ohne sie zu kennen, einige mit ihr ähnliche Gedanken geäussert und Bode in seiner Känntniß des Himmels hat einige Muthmaßungen mit rühmlicher Erwähnung gebrauchet. tenſyſtem nicht denken, ſo wenig ein Cirkel ohne Mittelpunkt Mich a) (Kants) allgemeine Naturgeſchichte und Theorie des
Himmels, Koͤnigsb. und Leipz. 1755. Eine Schrift, die un- bekannter geblieben iſt, als ihr Jnhalt verdiente. Lambert in ſeinen kosmologiſchen Briefen hat, ohne ſie zu kennen, einige mit ihr aͤhnliche Gedanken geaͤuſſert und Bode in ſeiner Kaͤnntniß des Himmels hat einige Muthmaßungen mit ruͤhmlicher Erwaͤhnung gebrauchet. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0026" n="4"/> tenſyſtem nicht denken, ſo wenig ein Cirkel ohne Mittelpunkt<lb/> ſtatt findet; mit ihr und den wohlthaͤtigen Anziehungskraͤf-<lb/> ten womit ſie und alle Materie das ewige Weſen begabt hat,<lb/> ſehen wir in ihrem Reich nach einfachen ſchoͤnen und herrli-<lb/> chen Geſetzen Planeten ſich bilden, ſich um ihre Axe und um<lb/> einen gemeinſchaftlichen Mittelpunkt in Raͤumen, die mit<lb/> ihrer Groͤße und Dichtigkeit im Verhaͤltniß ſind, munter<lb/> und unablaͤſſig umher drehn; ja nach eben dieſen Geſetzen<lb/> ſich um einige derſelben Monde bilden und von ihnen veſt-<lb/> gehalten werden. Nichts giebt einen ſo erhabnen Blick,<lb/> als dieſe Einbildung des großen Weltgebaͤudes; und der<lb/> menſchliche Verſtand hat vielleicht nie einen weitern Flug<lb/> gewagt und zum Theil gluͤcklich vollendet, als da er in<lb/><hi rendition="#fr">Copernikus, Kepler, Newton, Hugen</hi> und <hi rendition="#fr">Kant</hi> <note place="foot" n="a)"><hi rendition="#fr">(Kants) allgemeine Naturgeſchichte und Theorie des<lb/> Himmels</hi>, Koͤnigsb. und Leipz. 1755. Eine Schrift, die un-<lb/> bekannter geblieben iſt, als ihr Jnhalt verdiente. <hi rendition="#fr">Lambert</hi><lb/> in ſeinen <hi rendition="#fr">kosmologiſchen Briefen</hi> hat, ohne ſie zu kennen,<lb/> einige mit ihr aͤhnliche Gedanken geaͤuſſert und <hi rendition="#fr">Bode</hi> in ſeiner<lb/><hi rendition="#fr">Kaͤnntniß des Himmels</hi> hat einige Muthmaßungen mit<lb/> ruͤhmlicher Erwaͤhnung gebrauchet.</note><lb/> die einfachen, ewigen und vollkommenen Geſetze der Bildung<lb/> und Bewegung der Planeten ausſann und veſtſtellte.</p><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Mich</fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [4/0026]
tenſyſtem nicht denken, ſo wenig ein Cirkel ohne Mittelpunkt
ſtatt findet; mit ihr und den wohlthaͤtigen Anziehungskraͤf-
ten womit ſie und alle Materie das ewige Weſen begabt hat,
ſehen wir in ihrem Reich nach einfachen ſchoͤnen und herrli-
chen Geſetzen Planeten ſich bilden, ſich um ihre Axe und um
einen gemeinſchaftlichen Mittelpunkt in Raͤumen, die mit
ihrer Groͤße und Dichtigkeit im Verhaͤltniß ſind, munter
und unablaͤſſig umher drehn; ja nach eben dieſen Geſetzen
ſich um einige derſelben Monde bilden und von ihnen veſt-
gehalten werden. Nichts giebt einen ſo erhabnen Blick,
als dieſe Einbildung des großen Weltgebaͤudes; und der
menſchliche Verſtand hat vielleicht nie einen weitern Flug
gewagt und zum Theil gluͤcklich vollendet, als da er in
Copernikus, Kepler, Newton, Hugen und Kant a)
die einfachen, ewigen und vollkommenen Geſetze der Bildung
und Bewegung der Planeten ausſann und veſtſtellte.
Mich
a) (Kants) allgemeine Naturgeſchichte und Theorie des
Himmels, Koͤnigsb. und Leipz. 1755. Eine Schrift, die un-
bekannter geblieben iſt, als ihr Jnhalt verdiente. Lambert
in ſeinen kosmologiſchen Briefen hat, ohne ſie zu kennen,
einige mit ihr aͤhnliche Gedanken geaͤuſſert und Bode in ſeiner
Kaͤnntniß des Himmels hat einige Muthmaßungen mit
ruͤhmlicher Erwaͤhnung gebrauchet.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |