Herder, Johann Gottfried von: Von Deutscher Art und Kunst. Hamburg, 1773.anzuführen, damit ich diesen Versuch nicht der-
anzufuͤhren, damit ich dieſen Verſuch nicht der-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0147" n="143"/> anzufuͤhren, damit ich dieſen Verſuch nicht<lb/> mit Demonſtrationen und Figuren zu verwir-<lb/> ren noͤthig habe. Erſtlich iſt es eine ausge-<lb/> machte Wahrheit, daß bey allen Arten von<lb/> Kuppeln und Gewoͤlben ein Theil von der<lb/> Wirkung der aufliegenden Laſt in der Haͤlfte,<lb/> oder dem dritten und vierten Theile der Kruͤm-<lb/> mung dadurch verlohren geht, daß ſie auf<lb/> die darunter angebrachten Saͤulen oder Ge-<lb/> woͤlbe waagrecht druͤckt. Zweytens iſt der<lb/> waagrechte Druck eines halbkraiſigten Bo-<lb/> gens auf die Unterlage dem halben Drucke, wel-<lb/> cher auf den Schluß wirkt, gleich, z. B. wenn<lb/> man ein Gewicht von 300000 Pfund auf den<lb/> Schluß des Bogens legte, ſo wuͤrde der<lb/> Druck auf die Unterlagen gleich 150000 Pf.<lb/> ſeyn. Endlich wenn man zween Bogen von<lb/> gleicher Weite, einen halbk eiſigten und einen<lb/> gothiſchen Spitzbogen annimmt, und auf den<lb/> einen ſo viel Gewicht als auf den andern legt,<lb/> ſo wird der waagrechte Druck auf die Spitze<lb/> des erſten gegen den, welchen die Stuͤtze des<lb/> zweyten auszuhalten hat, beynahe wie 15 zu<lb/> 13 ſeyn: in der Mitte, zwiſchen dem Schluſſe<lb/> und den Stuͤtzen zweener ſolcher Bogen, wird<lb/> ſich dieſer Druck eines gleichen Gewichts bey<lb/> dem einen gegen den andern wie 5 zu 7 erhal-<lb/> ten; im dritten Theile hingegen wie 4 zu 5;<lb/> und zwiſchen der Haͤlfte und dem dritten Theile<lb/> <fw place="bottom" type="catch">der-</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [143/0147]
anzufuͤhren, damit ich dieſen Verſuch nicht
mit Demonſtrationen und Figuren zu verwir-
ren noͤthig habe. Erſtlich iſt es eine ausge-
machte Wahrheit, daß bey allen Arten von
Kuppeln und Gewoͤlben ein Theil von der
Wirkung der aufliegenden Laſt in der Haͤlfte,
oder dem dritten und vierten Theile der Kruͤm-
mung dadurch verlohren geht, daß ſie auf
die darunter angebrachten Saͤulen oder Ge-
woͤlbe waagrecht druͤckt. Zweytens iſt der
waagrechte Druck eines halbkraiſigten Bo-
gens auf die Unterlage dem halben Drucke, wel-
cher auf den Schluß wirkt, gleich, z. B. wenn
man ein Gewicht von 300000 Pfund auf den
Schluß des Bogens legte, ſo wuͤrde der
Druck auf die Unterlagen gleich 150000 Pf.
ſeyn. Endlich wenn man zween Bogen von
gleicher Weite, einen halbk eiſigten und einen
gothiſchen Spitzbogen annimmt, und auf den
einen ſo viel Gewicht als auf den andern legt,
ſo wird der waagrechte Druck auf die Spitze
des erſten gegen den, welchen die Stuͤtze des
zweyten auszuhalten hat, beynahe wie 15 zu
13 ſeyn: in der Mitte, zwiſchen dem Schluſſe
und den Stuͤtzen zweener ſolcher Bogen, wird
ſich dieſer Druck eines gleichen Gewichts bey
dem einen gegen den andern wie 5 zu 7 erhal-
ten; im dritten Theile hingegen wie 4 zu 5;
und zwiſchen der Haͤlfte und dem dritten Theile
der-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |