Herder, Johann Gottfried von: Abhandlung über den Ursprung der Sprache. Berlin, 1772.je weniger man daran gedacht hat, sie in Buchsta- einer
je weniger man daran gedacht hat, ſie in Buchſta- einer
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je weniger man daran gedacht hat, ſie in Buchſta-
ben zu faſſen, je urſpruͤnglicher ſie zum vollen,
unausgeſonderten Laute der Natur hinaufſteigt,
deſto minder iſt ſie auch ſchreibbar, deſto minder
mit zwanzig Buchſtaben ſchreibbar; ja oft fuͤr
Fremdlinge ganz unausſprechlich. Der P. Rasles,
der ſich zehn Jahr unter den Abenakiern in Nord-
amerika aufgehalten, klagt hieruͤber ſo ſehr, daß er
mit aller Aufmerkſamkeit doch oft nur die Haͤlfte
des Worts wiederholet und ſich laͤcherlich gemacht —
wie weit laͤcherlicher haͤtte er mit ſeinen franzoͤſi-
ſchen Buchſtaben beziffert? Der P. Chaumont,
der 50 Jahr unter den Huronen zugebracht, und
ſich an eine Grammatik ihrer Sprache gewagt,
klagt dem ohngeachtet uͤber ihre Kehlbuchſtaben und
ihre unausſprechlichen Accente: „oft haͤtten zwei
„Woͤrter, die ganz aus einerlei Buchſtaben beſtuͤn-
„den, die verſchiedenſten Bedeutungen.„ Gar-
cilaſſo di Vega, beklagt ſich uͤber die Spanier,
wie ſehr ſie die Peruaniſche Sprache im Laute der
Woͤrter verſtellet, verſtuͤmmelt, verfaͤlſcht und aus
bloßen Verfaͤlſchungen den Peruanern das ſchlimm-
ſte Zeug angedichtet. De la Condamine ſagt von
einer
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