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Herbart, Johann Friedrich: Psychologie als Wissenschaft. Bd. 2. Königsberg, 1825.

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die solche Merkmale nur höchst sporadisch darbietet,
darauf eingerichtet wäre, sie systematisch zusammen zu
stellen.

Alle logische Coordination ist nur in so fern genau,
in wiefern sie auf specifischen Differenzen beruht, die be-
stimmte Reihenformen bilden. Man betrachte nun eine
Bibliothek, ein System der Botanik, oder jede beliebige
Klassification, so wird der Gegenstand ohne weitere Er-
läuterung klar seyn.

Die Sachen sind für uns Complexionen von Merk-
malen. Wenn aber jedes der Merkmale seinen Platz
eingenommen hat, in dem qualitativen Continuum, wozu
es gehört, -- wenn die Farbe unter den Farben, der
Klang unter den Tönen, der Geruch unter den Gerü-
chen, das Gewicht unter den Graden der Schwere, u. s. w.
die bestimmte Stelle findet: so entstehn zwey Folgen
zugleich:
erstlich, die Sache zerfällt in ihre Merkmale;
zweytens: bey der Vergleichung mit andern Sachen

ergiebt sich für jedes Paar Merkmale aus derselben Klasse,
ein bestimmtes Aussereinander, welches sich abmessen
lässt auf dem entsprechenden qualitativen Continuum.
Z. B. Zwey Metalle haben ihre Grade der specifischen
Schwere, deren Unterschied auf der Scala der Gewichte
sichtbar wird; sie haben ihre Klänge, und diese bilden
ein Intervall auf der Tonlinie; sie haben ihre Farben,
die sammt ihrer Differenz auf der Farbentabelle können
nachgewiesen werden, u. s. w.

Von diesen beyden Folgen interessirt uns für die
Untersuchung, welche bevorsteht, eigentlich nur die erste;
das Zerfallen der Sache in ihre Merkmale, deren jedes
in einem andern
qualitativen Continuum wieder ge-
funden wird.

Hieran knüpft sich der wichtige Umstand: dass die
Merkmale als zufällig beysammen erkannt werden,
als ein Aggregat, welches wohl auch anders sich hätte
denken lassen. Unter den verschiedenen Graden der

die solche Merkmale nur höchst sporadisch darbietet,
darauf eingerichtet wäre, sie systematisch zusammen zu
stellen.

Alle logische Coordination ist nur in so fern genau,
in wiefern sie auf specifischen Differenzen beruht, die be-
stimmte Reihenformen bilden. Man betrachte nun eine
Bibliothek, ein System der Botanik, oder jede beliebige
Klassification, so wird der Gegenstand ohne weitere Er-
läuterung klar seyn.

Die Sachen sind für uns Complexionen von Merk-
malen. Wenn aber jedes der Merkmale seinen Platz
eingenommen hat, in dem qualitativen Continuum, wozu
es gehört, — wenn die Farbe unter den Farben, der
Klang unter den Tönen, der Geruch unter den Gerü-
chen, das Gewicht unter den Graden der Schwere, u. s. w.
die bestimmte Stelle findet: so entstehn zwey Folgen
zugleich:
erstlich, die Sache zerfällt in ihre Merkmale;
zweytens: bey der Vergleichung mit andern Sachen

ergiebt sich für jedes Paar Merkmale aus derselben Klasse,
ein bestimmtes Auſsereinander, welches sich abmessen
läſst auf dem entsprechenden qualitativen Continuum.
Z. B. Zwey Metalle haben ihre Grade der specifischen
Schwere, deren Unterschied auf der Scala der Gewichte
sichtbar wird; sie haben ihre Klänge, und diese bilden
ein Intervall auf der Tonlinie; sie haben ihre Farben,
die sammt ihrer Differenz auf der Farbentabelle können
nachgewiesen werden, u. s. w.

Von diesen beyden Folgen interessirt uns für die
Untersuchung, welche bevorsteht, eigentlich nur die erste;
das Zerfallen der Sache in ihre Merkmale, deren jedes
in einem andern
qualitativen Continuum wieder ge-
funden wird.

Hieran knüpft sich der wichtige Umstand: daſs die
Merkmale als zufällig beysammen erkannt werden,
als ein Aggregat, welches wohl auch anders sich hätte
denken lassen. Unter den verschiedenen Graden der

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[299/0334] die solche Merkmale nur höchst sporadisch darbietet, darauf eingerichtet wäre, sie systematisch zusammen zu stellen. Alle logische Coordination ist nur in so fern genau, in wiefern sie auf specifischen Differenzen beruht, die be- stimmte Reihenformen bilden. Man betrachte nun eine Bibliothek, ein System der Botanik, oder jede beliebige Klassification, so wird der Gegenstand ohne weitere Er- läuterung klar seyn. Die Sachen sind für uns Complexionen von Merk- malen. Wenn aber jedes der Merkmale seinen Platz eingenommen hat, in dem qualitativen Continuum, wozu es gehört, — wenn die Farbe unter den Farben, der Klang unter den Tönen, der Geruch unter den Gerü- chen, das Gewicht unter den Graden der Schwere, u. s. w. die bestimmte Stelle findet: so entstehn zwey Folgen zugleich: erstlich, die Sache zerfällt in ihre Merkmale; zweytens: bey der Vergleichung mit andern Sachen ergiebt sich für jedes Paar Merkmale aus derselben Klasse, ein bestimmtes Auſsereinander, welches sich abmessen läſst auf dem entsprechenden qualitativen Continuum. Z. B. Zwey Metalle haben ihre Grade der specifischen Schwere, deren Unterschied auf der Scala der Gewichte sichtbar wird; sie haben ihre Klänge, und diese bilden ein Intervall auf der Tonlinie; sie haben ihre Farben, die sammt ihrer Differenz auf der Farbentabelle können nachgewiesen werden, u. s. w. Von diesen beyden Folgen interessirt uns für die Untersuchung, welche bevorsteht, eigentlich nur die erste; das Zerfallen der Sache in ihre Merkmale, deren jedes in einem andern qualitativen Continuum wieder ge- funden wird. Hieran knüpft sich der wichtige Umstand: daſs die Merkmale als zufällig beysammen erkannt werden, als ein Aggregat, welches wohl auch anders sich hätte denken lassen. Unter den verschiedenen Graden der

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Zitationshilfe: Herbart, Johann Friedrich: Psychologie als Wissenschaft. Bd. 2. Königsberg, 1825, S. 299. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/herbart_psychologie02_1825/334>, abgerufen am 25.11.2024.