mung, die wir als beständig ansehn, daher b als eine Constante zu behandeln ist.
Aus den beyden Gleichungen ergiebt sich u=a(ph--z') (1--e-bt); o=(1--a) ph (1--e-bt) u+o=z"=(ph--az') (1--e-bt) welches letztere Resultat sich vorher sehn liess, da z'= ph · (1--e-bt) nach §. 94.
Es folge weiter eine dritte Wahrnehmung =z''', die wir in Gleichartiges und Entgegengesetztes auf doppelte Weise zerlegen müssen; sowohl im Vergleich mit z' als mit z". Zur Erleichterung führen wir noch die Voraus- setzung ein, dass alle drey Vorstellungen in der gleichen Linie liegen (wie in der Tonlinie), oder dass ihre Ver- schiedenheit bloss auf dem Mehr oder Minder des Ge- gensatzes beruhe. Alsdann lässt sich z'''selbst durch eine Linie darstellen, die man nur nicht für eine Darstel- lung des linearischen Continuums halten muss, von wel- chem z''' sowohl als z" und z' nur einzelne Puncte sind.
[Formel 1]
Die ganze Linie bedeutet die Vorstellung z'''. Ihre Qualität sey in Rücksicht auf z' zu zerlegen in Gleich- artiges =`a und Entgegengesetztes =1--`a; in Rück- sicht auf z" aber in Gleichartiges =g und Entgegenge- setztes =1--g. Das Gleichartige =g zerfällt in ge- meinsam Gleichartiges =`a und in besonderes Gleichar- tiges g--`a. Daher sind eigentlich drey Theile vorhan- den, nämlich `a, g--`a, und 1--g; auch ist gz"= `az"+(g--`a) z". In Rücksicht auf den Theil `a ist nun an der Empfänglichkeit für z''' nicht nur durch z' son- dern auch durch z" etwas verloren gegangen; nämlich zusammengenommen `az'+`az". In Rücksicht auf den Theil g--`a ist nur verloren (g--`a)z". In Rücksicht auf den dritten Theil 1--g ist die Empfänglichkeit noch unver- schrt. Daher folgende drey Gleichungen, worin die drey quantitativen Theile von z, welche dem `a, g--`a, und 1--g entsprechen, mit u, n, o, bezeichnet sind:
mung, die wir als beständig ansehn, daher β als eine Constante zu behandeln ist.
Aus den beyden Gleichungen ergiebt sich u=α(φ—z') (1—e–βt); ω=(1—α) φ (1—e–βt) u+ω=z″=(φ—αz') (1—e–βt) welches letztere Resultat sich vorher sehn lieſs, da z'= φ · (1—e–βt) nach §. 94.
Es folge weiter eine dritte Wahrnehmung =z‴, die wir in Gleichartiges und Entgegengesetztes auf doppelte Weise zerlegen müssen; sowohl im Vergleich mit z' als mit z″. Zur Erleichterung führen wir noch die Voraus- setzung ein, daſs alle drey Vorstellungen in der gleichen Linie liegen (wie in der Tonlinie), oder daſs ihre Ver- schiedenheit bloſs auf dem Mehr oder Minder des Ge- gensatzes beruhe. Alsdann läſst sich z‴selbst durch eine Linie darstellen, die man nur nicht für eine Darstel- lung des linearischen Continuums halten muſs, von wel- chem z‴ sowohl als z″ und z' nur einzelne Puncte sind.
[Formel 1]
Die ganze Linie bedeutet die Vorstellung z‴. Ihre Qualität sey in Rücksicht auf z' zu zerlegen in Gleich- artiges =‵α und Entgegengesetztes =1—‵α; in Rück- sicht auf z″ aber in Gleichartiges =γ und Entgegenge- setztes =1—γ. Das Gleichartige =γ zerfällt in ge- meinsam Gleichartiges =‵α und in besonderes Gleichar- tiges γ—‵α. Daher sind eigentlich drey Theile vorhan- den, nämlich ‵α, γ—‵α, und 1—γ; auch ist γz″= ‵αz″+(γ—‵α) z″. In Rücksicht auf den Theil ‵α ist nun an der Empfänglichkeit für z‴ nicht nur durch z' son- dern auch durch z″ etwas verloren gegangen; nämlich zusammengenommen ‵αz'+‵αz″. In Rücksicht auf den Theil γ—‵α ist nur verloren (γ—‵α)z″. In Rücksicht auf den dritten Theil 1—γ ist die Empfänglichkeit noch unver- schrt. Daher folgende drey Gleichungen, worin die drey quantitativen Theile von z, welche dem ‵α, γ—‵α, und 1—γ entsprechen, mit u, ν, ω, bezeichnet sind:
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mung, die wir als beständig ansehn, daher β als eine
Constante zu behandeln ist.
Aus den beyden Gleichungen ergiebt sich
u=α(φ—z') (1—e–βt); ω=(1—α) φ (1—e–βt)
u+ω=z″=(φ—αz') (1—e–βt)
welches letztere Resultat sich vorher sehn lieſs, da z'=
φ · (1—e–βt) nach §. 94.
Es folge weiter eine dritte Wahrnehmung =z‴, die
wir in Gleichartiges und Entgegengesetztes auf doppelte
Weise zerlegen müssen; sowohl im Vergleich mit z' als
mit z″. Zur Erleichterung führen wir noch die Voraus-
setzung ein, daſs alle drey Vorstellungen in der gleichen
Linie liegen (wie in der Tonlinie), oder daſs ihre Ver-
schiedenheit bloſs auf dem Mehr oder Minder des Ge-
gensatzes beruhe. Alsdann läſst sich z‴ selbst durch
eine Linie darstellen, die man nur nicht für eine Darstel-
lung des linearischen Continuums halten muſs, von wel-
chem z‴ sowohl als z″ und z' nur einzelne Puncte sind.
[FORMEL]
Die ganze Linie bedeutet die Vorstellung z‴. Ihre
Qualität sey in Rücksicht auf z' zu zerlegen in Gleich-
artiges =‵α und Entgegengesetztes =1—‵α; in Rück-
sicht auf z″ aber in Gleichartiges =γ und Entgegenge-
setztes =1—γ. Das Gleichartige =γ zerfällt in ge-
meinsam Gleichartiges =‵α und in besonderes Gleichar-
tiges γ—‵α. Daher sind eigentlich drey Theile vorhan-
den, nämlich ‵α, γ—‵α, und 1—γ; auch ist γz″=
‵αz″+(γ—‵α) z″. In Rücksicht auf den Theil ‵α ist nun
an der Empfänglichkeit für z‴ nicht nur durch z' son-
dern auch durch z″ etwas verloren gegangen; nämlich
zusammengenommen ‵αz'+‵αz″. In Rücksicht auf den
Theil γ—‵α ist nur verloren (γ—‵α)z″. In Rücksicht auf
den dritten Theil 1—γ ist die Empfänglichkeit noch unver-
schrt. Daher folgende drey Gleichungen, worin die drey
quantitativen Theile von z, welche dem ‵α, γ—‵α, und
1—γ entsprechen, mit u, ν, ω, bezeichnet sind:
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Herbart, Johann Friedrich: Psychologie als Wissenschaft. Bd. 1. Königsberg, 1824, S. 340. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/herbart_psychologie01_1824/360>, abgerufen am 16.02.2025.
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